Beim manuellen Einrichten der VPN-Verbindungen fallen die schon beschriebenen Aufgaben an:
- Definition der Tunnelendpunkte
- Definition der sicherheitsrelevanten Parameter (IKE und IPSec)
- Definition der VPN-Netzbeziehungen, also der zu verbindenden IP-Adressbereiche. Bei überschneidenden IP-Netzbereichen auf den beiden Seiten der Verbindung bitte auch den Abschnitt beachten.
- Bei Kopplung von Windows Netzwerken (NetBIOS/IP): Ohne WINS-Server auf beiden Seiten der VPN-Verbindung (z. B. bei der Anbindung von Home-Offices) kann das Gerät entsprechende NetBIOS-Proxy-Funktionen übernehmen. Dazu muss das NetBIOS-Modul des Gerätes aktiviert sein, und die entsprechende VPN-Gegenstelle muss im NetBIOS-Modul als Gegenstelle eingetragen sein. Sind jedoch bei einer Standortkopplung in beiden Netzwerken eigene WINS-Server vorhanden, dann sollte das NetBIOS-Modul deaktiviert werden, so dass das Gerät keine NetBIOS-Proxy-Funktionen mehr ausführt. Anmerkung: Um den NetBIOS-Proxy des Gerätes nutzen zu können muss entweder LANCOM Dynamic VPN verwendet werden, da dieses alle nötigen Adressen übermittelt, oder die IP-Adresse der Gegenstelle (hinter dem Tunnel, d.h. die dessen Intranet-Adresse) als primärer NBNS in der IP-Parameterliste (LANconfig: Kommunikation / Protokolle) eingetragen werden.
- Bei Nutzung von LANCOM Dynamic VPN: Eintrag für die entsprechende Gegenstelle in der PPP-Liste mit einem geeigneten Passwort für die Dynamic VPN Verhandlung. Als Benutzername ist derjenige VPN-Verbindungsname einzutragen, unter dem das Gerät in der VPN-Verbindungsliste der entfernten Gegenstelle angesprochen wird. Aktivieren Sie das „IP Routing“. Sollen auch Windows Netzwerke gekoppelt werden, so ist in diesem Eintrag zusätzlich NetBIOS zu aktivieren.
Als Tunnelendpunkt wird neben dem eigenen, lokalen VPN-Gateway jeweils eine VPN-Gegenstelle in der VPN-Verbindungsliste eingetragen.
Die manuelle Konfiguration der VPN-Verbindungen umfasst die folgenden Schritte:
- Legen Sie das entfernte VPN-Gateway in der Verbindungsliste an und tragen Sie dabei die öffentlich erreichbare Adresse ein.
- Die Sicherheitsparameter für die VPN-Verbindung werden in der Regel aus den vorbereiteten Listen entnommen, hier besteht neben der Definition eines IKE-Schlüssels kein weiterer Handlungsbedarf.
- Bei einer Dynamic VPN-Verbindung erzeugen Sie einen neuen Eintrag in der PPP-Liste mit dem Namen des entfernten VPN-Gateways als Gegenstelle, mit dem Namen des lokalen VPN-Gateways als Benutzername und einem geeigneten Passwort. Für diese PPP-Verbindung aktivieren Sie auf jeden Fall das IP-Routing sowie je nach Bedarf auch das Routing von "NetBIOS über IP". Die restlichen PPP-Parameter wie das Verfahren für die Überprüfung der Gegenstelle können analog zu anderen PPP-Verbindungen definiert werden.
- Die Hauptaufgabe bei der Einrichtung von VPN-Verbindungen liegt schließlich in der Definition der Netzbeziehungen: Welche IP-Adressbereiche sollen auf den beiden Seiten des VPN-Tunnels in die gesicherte Verbindung einbezogen werden?