VLAN-Tags bieten auch bei solchen Switches, die keine IP-Header auswerten können, die Möglichkeit einer einfachen QoS-Steuerung. Der Standard IEEE 802.1p definiert ein Prioritäts-Tag im VLAN-Header mit einer Länge von drei Bit, das den ersten drei Bit des DSCP-Felder (Differentiated Services Code Point – DiffServ) bzw. der Precedence im TOS-Feld (Type of Service) entspricht. Bei der Verarbeitung der VLAN-getaggten Pakete müssen Empfangs- und Senderichtung getrennt betrachtet werden:
- Wird ein getaggtes Ethernet-Paket empfangen, so gibt es drei Möglichkeiten das Tag zu verarbeiten:
- Das VLAN-Tag wird ignoriert.
- Das VLAN-Tag wird immer in das DiffServ- bzw. TOS-Feld kopiert.
- Das VLAN-Tag wird nur dann in das DiffServ- bzw. TOS-Feld kopiert, wenn dort noch keine Kennzeichnung vorhanden ist, die Precedence also '000' ist.
- Beim Senden eines Paketes auf das Ethernet kann das VLAN-Tag in Abhängigkeit von der Precedence gesetzt werden. Dies darf aber nur dann geschehen, wenn der Empfänger diese Tags auch versteht, d.h. getaggte Pakete empfangen kann. Daher werden die Tags nur für solche Stationen gesetzt, wenn LCOS von der jeweiligen Adresse getaggte Pakete empfangen hat.
Anmerkung: Beim Empfang eines getaggten Pakets wird das Tag im zugehörigen Eintrag der Verbindungsliste gespeichert. Wenn ein Paket mit gesetzter Precedence gesendet werden soll, dann wird die zuvor hinterlegte VLAN-ID mit der Precedence in das Paket als VLAN-Tag eingetragen. Wenn von einer Verbindung weitere Verbindungen geöffnet werden, wie z. B. bei FTP oder H.323, dann wird das Tag an die neuen Einträge vererbt.