Einen besonders starken Einfluss hat die Verwendung von VRRP auf RIP, über das Informationen über die erreichbaren Routen und die zugehörigen Router propagiert werden.
- Zum einen müssen Routen zu Gegenstellen, die über einen virtuellen Router erreicht werden können, im Netz bekannt gemacht werden.
- Zum anderen müssen die Routen ignoriert werden, die von den virtuellen Routern selbst propagiert werden.
- Schließlich ist die propagierte Information noch abhängig von dem Interface, auf dem sie weitergegeben werden soll.
Für die Bekanntmachung der Routinginformationen über RIP gelten die folgenden Regeln:
- Routen werden auf allen virtuellen und physikalischen Interfaces propagiert, dabei gilt jeder virtuelle Router als eigenes virtuelles Interface.
- Werden aktuell Routen auf einem physikalischen Interface (LAN/DMZ)
propagiert und eine zu propagierende Route ist mit einem virtuellen Router
verbunden, dann müssen zwei Fälle unterschieden werden:
- Wenn der virtuelle Router auf dem Interface aktiv ist, d.h. seine Adresse liegt im Adresskreis auf dem entsprechenden Interface, wird die Route nicht propagiert.
- Wenn der virtuelle Router auf dem Interface nicht aktiv ist, dann wird die Route ganz normal propagiert, d.h. die physikalische Adresse des Interfaces wird als beste Route propagiert.
- Werden Routen auf einem virtuellen Router propagiert, dann dürfen nur die Routen propagiert werden, die mit diesem virtuellen Router verbunden sind.
- Werden Routen auf einem WAN-Interface propagiert, werden alle Routen propagiert.
- Beim Empfang eines RIP-Pakets muss die Absenderadresse des RIP-Pakets berücksichtigt werden. Die in dem Paket enthaltenen Routen müssen ignoriert werden, wenn sie von einem im LANCOM bekannten virtuellen Router propagiert werden.
- Wenn das LANCOM keine Verbindung zu einer Gegenstelle aufbauen
kann, weil alle Kanäle belegt sind, dann propagiert das RIP die über
diese Gegenstelle erreichbaren Routen als „unerreichbar“.
- Zusätzlich wird in diesem Fall das VRRP-Modul darüber informiert, damit es den mit dieser Gegenstelle verbundenen virtuellen Router abmeldet und ein neuer Master ermittelt werden muss.
- Genauso wird das VRRP darüber informiert, wenn die Verbindung wieder möglich ist, um den virtuellen Router wieder mit seiner jeweiligen Haupt- oder Backup-Priorität propagieren zu können