Bei Geräten mit integriertem Switch können je nach Modell einige der LAN-Ports als zusätzlicher WAN-Port zum Anschluss externer DSL-Modems dienen. Diese Ports werden in der Interface-Tabelle als getrennte DSL-Interfaces aufgeführt (DSL-1, DSL-2 usw.). Die DSL-Ports werden in der Liste der WAN-Interfaces als DSL-Interface aktiviert, mit den korrekten Up- und Downstreamraten konfiguriert und in der Liste der LAN-Interfaces den Switch-Ports zugeordnet.
Beispiel LANCOM Wireless 1811 DSL:
Port | Zuordnung | Anschluss | MDI-Modus | Privat-Modus |
---|---|---|---|---|
LAN-1 | LAN-1 | Auto | Auto | Nein |
LAN-2 | LAN-1 | Auto | Auto | Nein |
LAN-3 | LAN-1 | Auto | Auto | Nein |
LAN-4 | LAN-1 | Auto | Auto | Nein |
WAN | DSL-1 | Auto | Auto | Nein |
- In der Spalte 'Port' steht die Bezeichnung, die die jeweiligen Ports auf der Rückblende des Geräts haben.
- In der Spalte 'Zuordnung' wird die Verwendung des Ports angegeben:
- keine: Der Port ist deaktiviert
- LAN-1: Der Port ist dem LAN zugeordnet
- DSL-1, DSL-2, ... : Der Port ist einem der DSL-Interfaces zugeordnet
- Monitor: Der Port ist ein Monitor-Port, d.h. es wird alles, was auf den anderen Ports empfangen wird, auf diesem Port wieder ausgegeben. Damit kann an diesem Port z. B. ein Paket-Sniffer (wie Ethereal) angeschlossen werden.
Die Zuordnung der DSL-Ports zu den Ethernetports ist dabei beliebig wählbar. Eine sinnvolle und übersichtliche Zuordnung ergibt sich, wenn Sie die DSL-Ports in umgekehrter Reihenfolge den Ports am Switch zuordnen.
Beispiel LANCOM Wireless 1811 DSL:
- LAN4 / DSL-2
- LAN3 / DSL-3
- LAN2 / DSL-4
- LAN1 / LAN-1: Dieser Port bleibt für das LAN reserviert
- WAN / DSL-1: (dedizierter WAN-Port des Geräts)
In der Liste der DSL-Breitband-Gegenstellen wird der zu verwendende DSL-Port angegeben, wenn das Gerät über mehr als einen DSL-Port verfügt:
- Wird kein Port (oder der Port „0“) angegeben, so wählt das Gerät den Port nach dem für die Verbindung gewählten Kommunikations-Layer aus.
- Wenn auf Layer-1 'AAL-5' eingestellt ist, wird das ADSL-Interface ausgewählt.
- Wenn auf Layer-1 'ETH' eingestellt ist, wird der erste DSL-Port (also DSL-1) ausgewählt.
- Wird ein bestimmter Port (ungleich „0“) angegeben, so wird dieser für die Verbindung verwendet.Anmerkung: Beachten Sie, dass der für die Verbindung über diesen Port eingestellte Kommunikations-Layer im Layer 1 auf 'ETH' eingestellt ist.
- Um eine Kanalbündelung über mehrere DSL-Interfaces zu ermöglichen, werden für die Gegenstelle in der Gegenstellenliste die entsprechenden Ports eingetragen (als kommaseparierte Port-Liste '1,2,3' oder als Port-Bereich '1-3'). Bei einer Port-Liste werden die Bündelkanäle genau in der angegebenen Reihenfolge aufgebaut, nur im Fehlerfall werden die Kanäle nach aufsteigender Reihenfolge versucht. Bei einem Port-Bereich werden die Kanäle immer in aufsteigender Reihenfolge aufgebaut.
- Die Ports müssen in der Liste der Ethernet-Ports als DSL-Port geschaltet sein.
- Die DSL-Ports müssen in der Liste der WAN-Interfaces als DSL-Interface aktiviert und mit den korrekten Up- sowie Downstreamraten konfiguriert sein.
- In dem für die Verbindung verwendeten Layer muss die Bündelung aktiviert sein, die auch von der Gegenstelle unterstützt werden muss.
- Um eine Kanalbündelung mit einem internen ADSL-Interface zu konfigurieren, wird der ADSL-Port '0' an erster Stelle in die Liste der Ports aufgenommen (z. B. '0,1,3' als Port-Liste oder '0-3' als Port-Bereich). Für die Gegenstelle muss im verwendeten Kommunikations-Layer auf Layer 1 'AAL-5' eingestellt werden.Anmerkung: Ein Eintrag in der Gegenstellenliste kann verschiedene Ports (z. B. ADSL und Ethernet) enthalten, kann aber nur einen Kommunikations-Layer referenzieren, in dem nur ein Layer-1-Protokoll angegeben werden kann. Für die gebündelte Kommunikation über ADSL- und Ethernet-Ports sind jedoch zwei verschiedene Layer-1-Protokolle notwendig. Aus diesem Grund wird der Layer 1 in diesen Fällen auf 'AAL-5' für ADSL eingestellt. Da nur ein ADSL-Interface in den Geräten vorhanden sein kann, wird für alle zugebündelten Interfaces automatisch auf den Layer 1 mit 'ETH' für Ethernet-DSL-Ports umgestellt. Diese automatische Layerumstellung gelingt jedoch nur, wenn das ADSL-Interface als erstes für die Bündel-Verbindungen gewählt wird.
- Bei Geräten mit einem eingebauten ADSL-Modem und einem zusätzlichen Ethernet-Interface (DSL oder DSLoL) ist klar, welche Ports bei einer Bündelung verwendet werden. In diesem Fall ist daher die Angabe der Ports in der Gegenstellenliste nicht erforderlich. Bei diesen Geräten wird immer intern eine Port-Liste '0,1' angenommen, damit das interne ADSL-Interface als erstes für die Bündelung verwendet wird.
Anmerkung: Bei Multi-PPPoE (Multi-PPPoE) teilen sich mehrere PPPoE-Verbindungen eine physikalische DSL-Leitung. Bei Multi-DSL werden mehrere PPPoE-Verbindungen auf die vorhandenen DSL-Interfaces verteilt. Die Anzahl der parallel möglichen Verbindungen ist auf maximal 8 Kanäle begrenzt.