Wie zuvor bemerkt ist das Hauptziel von RSTP die beschleunigte Aktivierung von Netzwerkpfaden, wenn eine der aktiven Verbindungen ausfällt. RSTP verzichtet dabei u.a. auf die Zustände Blocking und Listening und reduziert die benötigte Zeit zur Aktualisierung der Netzwerkpfade auf wenige Sekunden. Beim Ausfall eines Netzwerkpfades werden nicht mehr alle Links blockiert, bis die neue Topologie berechnet ist, sondern nur die ausgefallenen Verbindungen fallen für die Nutzung aus.
RSTP ermöglicht es dem Administrator darüber hinaus, Informationen über die Topologie des Netzwerk zu konfigurieren:
- Ein Bridge-Port kann dazu als „Grenz-Port“ (Edge-Port) definiert werden. Ein Edge-Port ist der einzige Bridge-Port, der zu dem angeschlossenen LAN-Segment führt – an dem LAN-Segment sind also keine anderen Bridges angeschlossen, sondern nur z. B. Workstations oder Server. Da diese Ports nicht zu Loops führen können, wechseln sie sofort in den Forwarding-Zustand, ohne die Ermittlung der Netzwerktopologie abzuwarten. Das RSTP überwacht solche Ports jedoch weiterhin – falls unerwartet doch BPDUs auf einem Edge-Port empfangen werden, weil doch eine andere Bridge am LAN angeschlossen wurde, fällt der Port automatisch in den Normalzustand zurück.
- Ein Bridge-Port kann auch als Point-to-Point-Link eingesetzt werden. In diesem Fall ist der Port direkt mit einer weiteren Bridge verbunden. Da zwischen den beiden Bridges keine weiteren Zwischenstationen auftreten können, kann der Wechsel in den Forwarding-Zustand schneller erfolgen.
Im Idealfall kann RSTP bekannte alternative Netzwerkpfade sofort nutzen, wenn eine Verbindung ausfällt.