Das ping-Kommando an der Eingabeaufforderung einer Terminal-Verbindung sendet ein "ICMP Echo-Request"-Paket an die Zieladresse des zu überprüfenden Hosts. Wenn der Empfänger das Protokoll unterstützt und es nicht in der Firewall gefiltert wird, antwortet der angesprochene Host mit einem "ICMP Echo-Reply". Ist der Zielrechner nicht erreichbar, antwortet das letzte Gerät vor dem Host mit "Network unreachable" (Netzwerk nicht erreichbar) oder "Host unreachable" (Gegenstelle nicht erreichbar).
Die Syntax des ping-Kommandos lautet wie folgt:
ping [-46dfnoqrb] [-s n] [-i n] [-c n] [-x x][-p <dscp>][-a ...] destination [%scope] [%scope@rtg-tag] [%%interface] [@rtg-tag]
Die Bedeutung der optionalen Parameter können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Parameter | Bedeutung |
---|---|
-4 | Verwendung von IPv4 erzwingen |
-6 | Verwendung von IPv6 erzwingen |
-d | Fragmentierung verbieten |
-f | flood ping: Sendet eine große Anzahl von ping-Signalen in kurzer Zeit. Kann z. B. zum Testen der
Netzwerkbandbreite genutzt werden.
Wichtig: flood ping kann leicht als Denial-of-Service-Angriff (DoS) fehlinterpretiert werden.
|
-n | Liefert den Computernamen zu einer eingegebenen IP-Adresse zurück. |
-o | Schickt nach einer Antwort sofort eine weitere Anfrage. |
-q | ping-Kommando liefert keine Ausgaben auf der Konsole. |
-r | Wechselt in den traceroute-Modus: Der Weg der Datenpakete zum Zielcomputer wird mit allen Zwischenstationen angezeigt. |
-b | Nicht aufhören zu pingen, wenn ein PacketTooBig(DF) empfangen wird, damit man "Path MTU Discovery" hat. |
-s n | Setze Größe der Pakete auf n Byte (max. 65500). |
-i n | Zeit zwischen den einzelnen Paketen in Sekunden. |
-c n | Sende n Ping-Signale. |
[-x x] | Atomare Fragmente: (n)ever, (f)orce, (a)automatic |
[-p <dscp>] | Verwende einen spezifischen DSCP-Wert für diesen Ping. DSCP (Differentiated Services Code Point) wird für QoS (Quality of Service) verwendet. Mögliche DSCP-Werte: BE/CS0, CS1, CS2, CS3, CS4, CS5, CS6, CS7, AF11, AF12, AF13, AF21, AF22, AF23, AF31, AF32, AF33, AF41, AF42, AF43, EF |
-a a.b.c.d | Setzt die Absenderadresse des Pings (Standard: IP-Adresse des Gerätes) |
-a <name> | Verwendet ein benanntes Netzwerk, Interface oder Loopback-Adresse als Absendeadresse |
-l <Load-Balancer-Policy> | Wenn das Ping-Ziel über einen Load Balancer erreichbar ist, wird beim Versand der Pings anhand der Policy eine
Load-Balancer-Entscheidung getroffen. Mögliche Werte sind Traffic, Bandwidth, Round-Robin, sowie alle definierten
Dynamic-Path-Selection-Policies. Die Angabe einer ungültigen Policy sorgt dafür, dass keine Pings versendet werden
können
Anmerkung: Es ist nicht möglich, diese Kommandozeilen-Option zusammen mit der Angabe eines Scopes oder einer
Interface-Bindung in der Destination zu verwenden.
|
-6 <IPv6-Address>%<Scope> | Führt ein Ping-Kommando über das mit <Scope> bestimmte Interface auf die Link-Lokale-Adresse aus.
Der
Parameter-Bereich ist bei IPv6 von zentraler Bedeutung: Da ein IPv6-Gerät sich mit mehreren Schnittstellen (logisch oder
physikalisch) pro Schnittstelle eine Link-Lokale-Adresse (fe80::/10) teilt, müssen Sie beim Ping auf eine
Link-Lokale-Adresse immer den Bereich (Scope) angeben. Nur so kann das Ping-Kommando die Schnittstelle bestimmen, über die
es das Paket senden soll. Den Namen der Schnittstelle trennen Sie durch ein Prozentzeichen (%) von der IPv6-Adresse.
Beispiele:
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destination | Adresse oder Hostname des Zielcomputers. |
%scope | Name des Interfaces über welches das Paket bei der Verwendung von Link-Lokalen-Adressen als Ziel versendet werden soll. |
%scope@rtg-tag | Name des Interfaces über welches das Paket bei der Verwendung von Link-Lokalen-Adressen als Ziel versendet werden soll mit zusätzlicher Angabe des Routing-Tags. |
%%interface | Name des Ziel-Interfaces. Das Paket wird direkt und ohne Berücksichtigung der Routing-Tabelle an das Interface gesendet. |
@rtg-tag | Routing-Tag, das zum Senden des Pakets verwendet werden soll. |
stop /<RETURN> | Die Eingabe von stop oder das Drücken der RETURN-Taste beenden das Ping-Kommando. |