Dieses Feature erlaubt dem Gerät, bestimmte Befehle zu bestimmten, benutzerdefinierten Zeitpunkten auszuführen. Die Funktionalität entspricht dabei dem unter UNIX bekannten Cron-Dienst. Ausgeführt werden kann dabei jede beliebige Kommandozeilenfunktion. Es können damit also alle Features mit einer zeitlichen Steuerung versehen werden.
Anwendungsbeispiele:
- Verbindungsauf- und -abbauten zu bestimmten Zeiten: Bei vielen Flatrate-Tarifen für die Internetnutzung wird die Verbindung durch den Provider automatisch nach 24 Stunden “Dauerbetrieb” getrennt. Diese Zwangstrennung kann zu unerwünschten Störungen führen, wenn diese tagsüber zu nicht festgelegten Zeitpunkten stattfindet und dabei VPN-Tunnel abgebaut und die IP-Adresse des Geräts geändert werden. Um die Zwangstrennung zeitlich zu steuern, kann z. B. jede Nacht um 24 Uhr ein manueller Abbau der Internetverbindung angestoßen werden. Die Zwangstrennung erfolgt dann nicht mehr tagsüber zu ungeeigneten Zeitpunkten. Als zweites Beispiel können die Geräte in einer verteilten Netzwerkstruktur, die nur über dynamische IP-Adressen verfügen, zu bestimmten Zeitpunkten eine Verbindung zum VPN-Gateway in der Zentrale aufbauen, damit über diese Verbindung Daten sicher aus den Netzen der Filialen ausgelesen werden können. Auf diese Weise ist ein geschützter Zugriff z. B. auf die Kassendaten der Filialen auch ohne ISDN-Verbindungen möglich.
- Ein- und Ausschalten von Firewall-Regeln oder QoS-Regeln Die Regeln für Firewall und QoS sind zunächst einmal zeitlich konstant. Je nach Tageszeit oder Wochentag kann es aber sein, dass unterschiedliche Einstellungen in diesem Bereich Sinn machen. Außerhalb der Bürozeiten oder am Wochenende können z. B. andere Prioritäten für die garantierten Bandbreiten gelten als zwischen 9:00 und 17:00 Uhr.
- Durchführung regelmäßiger Firmware- oder Konfigurationsupdates Die Zeitautomatik erlaubt nicht nur das Setzen einzelner Werte in der Konfiguration, auch das komplette Umschalten auf eine andere Konfiguration ist möglich. Mit dieser Möglichkeit können Sie eine ganze Reihe von Befehlen bündeln und mit einem Kommando ändern. Der Wechsel der Gerätekonfiguration mit vollständig anderen Werten für das Wochenende und wieder zurück in der Nacht zum Montag gelingt so mit einer einzigen Zeile in der Zeitautomatik. Auch das regelmäßige Update auf die neueste Firmware von einer festen Quelle aus ist so über die Zeitsteuerung zu realisieren.
- E‑Mail-Benachrichtigungen Mit der Zeitautomatik kann das Gerät nicht nur bei bestimmten Firewall-Ereignissen E‑Mails an den Administrator versenden, sondern auch zu festgelegten Zeitpunkten. Die E‑Mail kann so z. B. über den erfolgreichen Aufbau der Internetverbindung nach der Zwangstrennung informieren oder nach dem Booten des Gerätes über den Grund des Neustarts informieren.
- Ein- und Ausschalten von Interfaces Zu den Möglichkeiten für die Zeitautomatik gehört auch das Ein- und Ausschalten von einzelnen Schnittstellen in festen zeitlichen Intervallen. Damit kann z. B. ein WLAN-Interface nur zu bestimmten Zeiten den drahtlosen Zugang zum Netzwerk erlauben.
- Löschen von bestimmten Tabellen Bei manchen Tabellen im LCOS macht es Sinn, die Inhalte regelmäßig zu löschen. So können Sie z. B. mit dem monatlichen Löschen der Accounting-Tabelle den Überblick über das jeden Monat verbrauchte Datenvolumen behalten.