Für jedes existierende IPv4-Netzwerk müssen Sie zusätzlich unter LAN-Schnittstellen ein äquivalentes IPv6-Netzwerk anlegen. Dabei müssen die Einstellungen zu Schnittstellen-Bindung, Routing-Tag und VLAN-ID zu den Einstellungen des jeweiligen IPv4-Netzwerks passen. Da ein Gerät beliebig viele IPv6-Adressen haben kann, müssen Sie unter IPv6-Adressen statisch konfigurierte IPv6-Adressen hinzufügen.
Die Einträge in der Tabelle LAN-Schnittstellen haben folgende Bedeutung:
- Schnittstelle aktiv
- Aktiviert bzw. deaktiviert diese LAN-Schnittstelle.
- Interface-Name
- Benennen Sie das logische IPv6-Interface, für das das physikalische Interface (Schnittstellen-Zuordnung) und die VLAN-ID gelten sollen.
- Schnittstellen-Zuordnung
- Wählen Sie die physikalische Schnittstelle aus, die zusammen mit der VLAN-ID das logische IPv6-Interface bilden soll. Eine Zuordnung "beliebig" wie bei IPv4 ist bei IPv6 nicht mehr möglich.
- VLAN-ID
- Wählen Sie die VLAN-ID aus, die zusammen mit der physikalischen Schnittstelle das logische IPv6-Interface bilden soll.
- Schnittstellen-Tag
- Tragen Sie hier als Schnittstellen-Tag einen Wert ein, der das Netzwerk eindeutig spezifiziert. Alle Pakete, die das Gerät auf diesem Netzwerk empfängt, erhalten intern eine Markierung mit diesem Tag. Das Schnittstellen-Tag ermöglicht eine Trennung der für dieses Netzwerk gültigen Routen auch ohne explizite Firewall-Regel.
- Autokonfiguration
- Aktivieren bzw. deaktivieren Sie die automatische Konfiguration von Adressen (SLAAC oder DHCPv6) in der Client-Rolle für
dieses Interface.
Wichtig: Falls das Gerät selbst auf diesem Interface Router-Advertisements versendet, erzeugt es auch bei aktivierter Autokonfiguration keine IPv6-Adressen aus empfangenen Router-Advertisements von anderen Routern.
- Router Advertisements akzeptieren
- Aktivieren bzw. deaktivieren Sie die Auswertung empfangener Router-Advertisement-Nachrichten. Bei deaktivierter Auswertung übergeht das Gerät die über Router-Advertisements empfangenen Präfix-, DNS- und Router-Informationen.
- Forwarding
- Aktivieren bzw. deaktivieren Sie die Weiterleitung von Datenpaketen an andere Interfaces. Wenn Sie das Forwarding deaktivieren, überträgt das Gerät auch keine Router-Advertisements über dieses Interface.
- MTU
- Bestimmen Sie die gültige MTU auf dem entsprechenden Link.
- Firewall für dieses Interface aktiv
- Hier haben Sie die Möglichkeit, die Firewall für das Interface einzeln zu deaktivieren, wenn die globale Firewall für IPv6-Schnittstellen aktiv ist.
- ND-Proxy
-
Aktiviert bzw. deaktiviert die IPv6 Neighbor Discovery-Proxyfunktionalität. Der ND-Proxy entspricht dem IPv4-Pendant ARP-Proxy.
Mit dem ND-Proxy binden Sie entfernte IPv6-Stationen in Ihr lokales Netz so ein, als befänden sie sich in Ihrem lokalen Netz.
Der Router antwortet dann stellvertretend auf Neighbor-Discovery-Pakete für die entfernte Station.
Mögliche Szenarien:
- Ein vorgeschalteter Router unterstützt keine DHCPv6-Präfix Delegierung. Der nachgeschaltete Router aktiviert den ND-Proxy und verwendet auf seiner LAN- und WAN-Schnittstelle das gleiche /64-Präfix. Das LAN-Präfix wird aus dem Router Advertisement des vorgeschalteten Routers der WAN-Schnittstelle erzeugt. Damit ist eine Kommunikation zwischen Stationen im LAN zu Stationen im WAN möglich, die das gleiche /64-Präfix verwenden.
- Ein VPN-Gateway weist Einwahlclients eine IPv6-Adresse aus dem gleichen Präfix zu, das schon auf einer lokalen Schnittstelle konfiguriert ist. Dieser Router muss den ND-Proxy aktivieren, damit eine Kommunikation zwischen Einwahl-Client und Stationen im lokalen LAN mit dem gleichen IPv6-Präfix möglich ist. Das Szenario ist analog zum ARP-Proxy für IPv4.
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