DHCP-Netzwerke

Für jedes im Gerät definierte IP-Netzwerk lassen sich die zugehörigen DHCP-Einstellungen separat festlegen. Die Parameter zur Definition der DHCP-Netzwerke finden Sie mit einem Klick auf DHCP-Netzwerke.





Netzwerkname
Wählen Sie hier den Netzwerknamen des Netzes aus, für das die Einstellungen gelten sollen. Die Konfiguration IP-Netzwerke finden Sie in LANconfig im Konfigurationsmenü unter IPv4 > Allgemein > IP-Netzwerke.
DHCP-Server aktiviert
Der DHCP-Server kann die folgenden verschiedenen Zustände annehmen:
Ein
Der DHCP-Server ist dauerhaft eingeschaltet. Bei der Eingabe dieses Wertes wird die Konfiguration des Servers (Gültigkeit des Adress-Pools) überprüft.
  • Bei einer korrekten Konfiguration bietet das Gerät sich als DHCP-Server im Netz an.
  • Bei einer fehlerhaften Konfiguration (z. B. ungültige Pool-Grenzen) wird der DHCP-Server wieder abgeschaltet und wechselt in den Zustand "Aus".
Anmerkung: Verwenden Sie diese Einstellung nur dann, wenn sichergestellt ist, dass kein anderer DHCP-Server im LAN aktiv ist.
Aus
Der DHCP-Server ist dauerhaft abgeschaltet.
Automatisch (Default)
In diesem Zustand sucht das Gerät regelmäßig im lokalen Netz nach anderen DHCP-Servern. Diese Suche ist erkennbar durch ein kurzes Aufleuchten der LED "LAN-Rx/Tx" am Gerät.
  • Wird mindestens ein anderer DHCP-Server gefunden, schaltet das Gerät seinen eigenen DHCP-Server aus. Ist für den Router noch keine IP-Adresse konfiguriert, dann wechselt er in den DHCP-Client-Modus und bezieht eine IP-Adresse vom DHCP-Server. Das verhindert u. a., dass ein nicht konfiguriertes Gerät nach dem Einschalten im Netz unerwünscht Adressen vergibt.
  • Werden keine anderen DHCP-Server gefunden, schaltet das Gerät seinen eigenen DHCP-Server ein. Wird zu einem späteren Zeitpunkt ein anderer DHCP-Server im LAN eingeschaltet, wird der DHCP-Server im Router deaktiviert.
Client-Modus
Der DHCP-Server ist ausgeschaltet, das Gerät verhält sich als DHCP-Client und bezieht seine Adress-Informationen von einem anderen DHCP-Server im LAN.
Anmerkung: Verwenden Sie diese Einstellung nur dann, wenn sichergestellt ist, dass ein anderer DHCP-Server im LAN aktiv ist und die Zuweisung der IP-Adress-Informationen übernimmt.
Anfragen weiterleiten
Der DHCP-Server ist eingeschaltet und das Gerät nimmt die Anfragen der DHCP-Clients im lokalen Netz entgegen. Das Gerät beantwortet diese Anfragen jedoch nicht selbst, sondern leitet sie an einen zentralen DHCP-Server in einem anderen Netzwerkabschnitt weiter.
Stateless-Relay
Das Gerät nimmt die Anfragen der DHCP-Clients im lokalen Netz entgegen. Das Gerät beantwortet diese Anfragen jedoch nicht selbst, sondern leitet sie an einen zentralen DHCP-Server in einem anderen Netzwerkabschnitt weiter (Betriebsart DHCP-Relay-Agent). Der Stateless Relay Agent modifiziert DHCP-Pakete vom Client zum Server und zurück nicht. Insbesondere wird der DHCP-Server Identifier, im Gegensatz zum Relay Agent, nicht modifiziert.
Der Zustand des DHCP-Servers ist den DHCP-Statistiken zu entnehmen.
Broadcast-Bit auswerten
Wählen Sie hier, ob der DHCP-Server das vom Client gemeldete Broadcast-Bit auswerten soll oder nicht. Wenn das Bit nicht ausgewertet wird, dann werden alle DHCP-Antworten als Broadcast gesendet.
DHCP-Cluster
Aktivieren bzw. deaktivieren Sie hier den Betrieb eines DHCP-Servers im Cluster.
Aktiviert
Wenn der Cluster-Betrieb aktiviert ist, verfolgt der DHCP-Server alle im Netz laufenden DHCP-Verhandlungen mit und trägt auch Stationen in seine Tabelle ein, die sich nicht bei ihm, sondern bei anderen DHCP-Servern in Cluster angemeldet haben. Diese Stationen werden in der DHCP-Tabelle mit dem Flag "cache" gekennzeichnet.
Deaktiviert (Default)
Der DHCP-Server verwaltet nur Informationen über die bei ihm selbst angeschlossenen Stationen.
Anmerkung: Wenn die Lease-Time der über DHCP zugewiesenen Informationen abläuft, schickt eine Station eine Anfrage zur Erneuerung an den DHCP-Server, von dem sie die Informationen erhalten hat (Renew-Request). Falls der ursprüngliche DHCP-Server auf diesen Request nicht antwortet, versendet die Station eine Anfrage nach einer neuen DHCP-Anbindung (Rebinding Request) als Broadcast an alle erreichbaren DHCP-Server. Renew-Requests werden von den DHCP-Servern im Cluster ignoriert – so wird ein Rebinding erzwungen, damit alle im Cluster vorhandenen DHCP-Server über den Broadcast ihren Eintrag für die Station erneuern können. Auf den Rebind-Request antwortet zunächst nur der DHCP-Server, bei dem die Station ursprünglich regist­riert war. Wird der Rebind-Request von einer Station wiederholt, dann gehen alle DHCP-Server im Cluster davon aus, das der ursprünglich zuständige DHCP-Server im Cluster nicht mehr aktiv ist und beantworten die Anfrage. Diese Antwort enthält zwar die gleiche IP-Adresse für die Station, kann aber unterschiedliche Gateway- und DNS-Serveradressen enthalten. Die Station sucht sich nun aus den Antworten einen neuen DHCP-Server aus, an den sie von nun an gebunden ist und übernimmt von ihm Gateway und DNS-Server (sowie alle anderen zugewiesenen Parameter).
Weiterleiten von DHCP-Anfragen
Adresse des 1., 2. 3. und 4. Servers
Konfigurieren Sie die IP-Adressen von bis zu vier übergeordneten DHCP-Servern, an die das Gerät DHCP-Anfragen weiterleitet, wenn für das Netzwerk die DHCP-Betriebsart "Anfragen weiterleiten" aktiv ist.
Absende-Adresse (opt.)
Weisen Sie hier einem Relay-Agent eine optionale Absende-Adresse (Name eines ARF-Netzes, benannte Loopbackadresse) zu, die für die Weiterleitung von Client-Nachrichten verwendet wird.
Antworten des Servers zwischenspeichern
Wenn Sie diese Option aktivieren, dann speichert das Gerät die Antworten des übergeordneten DHCP-Servers zwischen, damit es spätere Anfragen direkt beantworten kann. So vermeiden Sie unnötige Verbindungen, wenn sich der übergeordnete Server in einem entfernten Netz befindet.
Antworten des Servers an das lokale Netz anpassen
Wenn Sie diese Option aktivieren, dann modifiziert das Gerät die Antworten des übergeordneten DHCP-Servers, um sie dem lokalen Netz anzupassen. Dabei ersetzt es die Werte für "Standard-Gateway", "DNS-Server" und "NBNS-Server".
ARP-Prüfung unterdrücken
Normalerweise wird vor der Zuweisung einer IP-Adresse durch den DHCP-Server über einen ARP-Request überprüft, ob diese Adresse bereits vergeben ist. Nach 3 Sekunden ohne Antwort auf den ARP-Request wird dann die Zuweisung durchgeführt. In normalen Netzen, gerade wenn Rechner hochgefahren werden, ist diese Abfrage sinnvoll, da dort auch mit festen IP-Adressen gearbeitet wird. Bei einem Public Spot Netzwerk, in dem z. B. ein Smartphone noch erkennen muss, dass keine Internetverbindung besteht, um dann das Login-Popup anzuzeigen, verzögert dieser ARP-Request diese Zeit unnötig. Gerade für solche Szenarien lässt sich diese Überprüfung hier abschalten.
Gültigkeitsdauer von Adress-Zuweisungen
Neben der global konfigurierten Gültigkeitsdauer unter IPv4 > DHCPv4 ist hier die Konfiguration einer Gültigkeitsdauer nur für dieses DHCP-Netzwerk möglich.
Maximale Gültigkeit
Geben Sie hier die maximale Gültigkeitsdauer an, die ein Client anfordern darf.
Standard-Gültigkeit
Wenn ein Client IP-Adressdaten anfordert, ohne eine Gültigkeitsdauer für diese Daten zu fordern, erhält er als Gültigkeitsdauer den hier eingestellten Wert vom DHCP-Client zugewiesen.
Adressen für DHCP-Clients
Erste Adresse
Geben Sie hier die erste IP-Adresse des Adressbereiches ein, den Sie den DHCP-Clients zur Verfügung stellen wollen. Wenn Sie keinen Bereich angeben, verwendet der DHCP-Server automatisch alle freien Adressen in seinem eigenen Netz.
Letzte Adresse
Geben Sie hier die letzte IP-Adresse des Adressbereiches ein, den Sie den DHCP-Clients zur Verfügung stellen wollen.
Netzmaske
Geben Sie hier die zu dem ausgewählten Adressbereich zugehörige Netzmaske ein. Wenn Sie keine Netzmaske eingeben, wird ermittelt das Gerät die Netzmaske nach Möglichkeit aus der eigenen Adresse und Netzmaske.
Broadcast
In der Regel wird im lokalen Netz für Broadcast-Pakete eine Adresse verwendet, die sich aus den gültigen IP-Adressen und der Netzmaske ergibt. Nur in Sonderfällen (z. B. bei Verwendung von Sub-Netzen für einen Teil der Arbeitsplatzrechner) kann es nötig sein, eine andere Broadcast-Adresse zu verwenden. In diesem Fall tragen Sie die zu verwendende Broadcast-Adresse an dieser Stelle ein.
VORSICHT
Die Änderung der Voreinstellung für die Broadcast-Adresse ist nur für erfahrene Netzwerk-Spezialisten empfohlen. Eine Fehlkonfiguration in diesem Bereich kann zu einem unerwünschten, ggf. kostenpflichtigen Verbindungsaufbau führen.
Standard-Gateway
Das Gerät weist dem anfragenden Rechner standardmäßig seine eigene IP-Adresse in diesem Netzwerk als Gateway-Adresse zu. Falls erforderlich, können Sie durch den Eintrag einer entsprechende IP-Adresse auch ein anderes Gateway konfigurieren.
Nameserver-Adressen
Erster/zweiter DNS
Geben Sie hier die Adressen eines Nameservers und eines alternativen Nameservers ein, an die DNS-Anfragen weitergeleitet werden sollen. Nutzen Sie einen Internetprovider oder eine andere Gegenstelle, die dem Router beim Einloggen automatisch einen Nameserver zuweist, dann können Sie diese Felder leer lassen.
Erster/zweiter NBNS
Geben Sie hier die Adressen eines Netbios-Nameservers und eines alternativen Netbios-Nameservers ein, an die NBNS-Anfragen weitergeleitet werden sollen. Nutzen Sie einen Internetprovider oder eine andere Gegenstelle, die dem Router beim Einloggen automatisch einen Netbios-Nameserver zuweist, dann können Sie diese Felder leer lassen.

Bei der Konfiguration der DHCP-Netzwerke werden die Adressen definiert, die den DHCP-Clients zugewiesen werden (IP-Adress-Pool). Wenn ein Client im Netz gestartet wird, der mit seinen Netzwerk-Einstellungen über DHCP eine IP-Adresse anfordert, wird ihm ein Gerät mit aktiviertem DHCP-Server die Zuweisung einer Adresse anbieten. Als IP-Adresse wird dabei eine gültige Adresse aus dem Pool genommen. Wurde dem Rechner in der Vergangenheit schon mal eine IP-Adresse zugewiesen, so fordert er eben diese Adresse wieder an, und der DHCP-Server versucht ihm diese Adresse wieder zuzuweisen, wenn sie nicht bereits einem anderen Rechner zugewiesen wurde.

Der DHCP-Server prüft zusätzlich, ob die ausgesuchte Adresse im lokalen Netz noch frei ist. Sobald die Eindeutigkeit einer Adresse festgestellt wurde, wird dem anfragenden Rechner die gefundene Adresse zugewiesen.

Anmerkung: Im Auslieferungs-Zustand sind in den Geräten die IP-Netzwerke 'Intranet' und 'DMZ' angelegt, sind aber noch nicht mit IP-Adresse und Netzmaske ausgestattet – das Gerät befindet sich in einem besonderen Betriebszustand. Es verwendet dann selbst die IP-Adresse "172.23.56.254" und den Adress-Pool "172.23.56.x" für die Zuweisung der IP-Adressen im Netz.
Anmerkung: Mehrere Netzwerke auf einem Interface: Mit der Konfiguration der IP- und DHCP-Netzwerke können auf einem logischen Interface mehrere Netzwerke mit unterschiedlichen DHCP-Einstellungen aktiv sein. In diesem Fall werden die DHCP-Einstellungen aus dem ersten passenden Netzwerk verwendet. Hierfür ist ggf. eine Priorisierung der Netzwerke notwendig.

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