Für jedes im Gerät definierte IP-Netzwerk lassen sich die zugehörigen DHCP-Einstellungen separat festlegen. Die Parameter zur Definition der DHCP-Netzwerke finden Sie mit einem Klick auf DHCP-Netzwerke.
- Netzwerkname
- Wählen Sie hier den Netzwerknamen des Netzes aus, für das die Einstellungen gelten sollen. Die Konfiguration IP-Netzwerke finden Sie in LANconfig im Konfigurationsmenü unter .
- DHCP-Server aktiviert
- Der DHCP-Server kann die folgenden verschiedenen Zustände annehmen:
- Ein
- Der DHCP-Server ist dauerhaft eingeschaltet. Bei der Eingabe dieses Wertes wird die Konfiguration des Servers
(Gültigkeit des Adress-Pools) überprüft.
- Bei einer korrekten Konfiguration bietet das Gerät sich als DHCP-Server im Netz an.
- Bei einer fehlerhaften Konfiguration (z. B. ungültige Pool-Grenzen) wird der DHCP-Server wieder abgeschaltet und wechselt in den Zustand "Aus".
Anmerkung: Verwenden Sie diese Einstellung nur dann, wenn sichergestellt ist, dass kein anderer DHCP-Server im LAN aktiv ist. - Aus
- Der DHCP-Server ist dauerhaft abgeschaltet.
- Automatisch (Default)
- In diesem Zustand sucht das Gerät regelmäßig im lokalen Netz nach anderen DHCP-Servern. Diese Suche ist erkennbar durch
ein kurzes Aufleuchten der LED "LAN-Rx/Tx" am Gerät.
- Wird mindestens ein anderer DHCP-Server gefunden, schaltet das Gerät seinen eigenen DHCP-Server aus. Ist für den Router noch keine IP-Adresse konfiguriert, dann wechselt er in den DHCP-Client-Modus und bezieht eine IP-Adresse vom DHCP-Server. Das verhindert u. a., dass ein nicht konfiguriertes Gerät nach dem Einschalten im Netz unerwünscht Adressen vergibt.
- Werden keine anderen DHCP-Server gefunden, schaltet das Gerät seinen eigenen DHCP-Server ein. Wird zu einem späteren Zeitpunkt ein anderer DHCP-Server im LAN eingeschaltet, wird der DHCP-Server im Router deaktiviert.
- Client-Modus
- Der DHCP-Server ist ausgeschaltet, das Gerät verhält sich als DHCP-Client und bezieht seine Adress-Informationen von
einem anderen DHCP-Server im LAN.
Anmerkung: Verwenden Sie diese Einstellung nur dann, wenn sichergestellt ist, dass ein anderer DHCP-Server im LAN aktiv ist und die Zuweisung der IP-Adress-Informationen übernimmt.
- Anfragen weiterleiten
- Der DHCP-Server ist eingeschaltet und das Gerät nimmt die Anfragen der DHCP-Clients im lokalen Netz entgegen. Das Gerät beantwortet diese Anfragen jedoch nicht selbst, sondern leitet sie an einen zentralen DHCP-Server in einem anderen Netzwerkabschnitt weiter.
- Stateless-Relay
- Das Gerät nimmt die Anfragen der DHCP-Clients im lokalen Netz entgegen. Das Gerät beantwortet diese Anfragen jedoch nicht selbst, sondern leitet sie an einen zentralen DHCP-Server in einem anderen Netzwerkabschnitt weiter (Betriebsart DHCP-Relay-Agent). Der Stateless Relay Agent modifiziert DHCP-Pakete vom Client zum Server und zurück nicht. Insbesondere wird der DHCP-Server Identifier, im Gegensatz zum Relay Agent, nicht modifiziert.
- Broadcast-Bit auswerten
- Wählen Sie hier, ob der DHCP-Server das vom Client gemeldete Broadcast-Bit auswerten soll oder nicht. Wenn das Bit nicht ausgewertet wird, dann werden alle DHCP-Antworten als Broadcast gesendet.
- DHCP-Cluster
- Aktivieren bzw. deaktivieren Sie hier den Betrieb eines DHCP-Servers im Cluster.
- Aktiviert
- Wenn der Cluster-Betrieb aktiviert ist, verfolgt der DHCP-Server alle im Netz laufenden DHCP-Verhandlungen mit und trägt auch Stationen in seine Tabelle ein, die sich nicht bei ihm, sondern bei anderen DHCP-Servern in Cluster angemeldet haben. Diese Stationen werden in der DHCP-Tabelle mit dem Flag "cache" gekennzeichnet.
- Deaktiviert (Default)
- Der DHCP-Server verwaltet nur Informationen über die bei ihm selbst angeschlossenen Stationen.
Anmerkung: Wenn die Lease-Time der über DHCP zugewiesenen Informationen abläuft, schickt eine Station eine Anfrage zur Erneuerung an den DHCP-Server, von dem sie die Informationen erhalten hat (Renew-Request). Falls der ursprüngliche DHCP-Server auf diesen Request nicht antwortet, versendet die Station eine Anfrage nach einer neuen DHCP-Anbindung (Rebinding Request) als Broadcast an alle erreichbaren DHCP-Server. Renew-Requests werden von den DHCP-Servern im Cluster ignoriert – so wird ein Rebinding erzwungen, damit alle im Cluster vorhandenen DHCP-Server über den Broadcast ihren Eintrag für die Station erneuern können. Auf den Rebind-Request antwortet zunächst nur der DHCP-Server, bei dem die Station ursprünglich registriert war. Wird der Rebind-Request von einer Station wiederholt, dann gehen alle DHCP-Server im Cluster davon aus, das der ursprünglich zuständige DHCP-Server im Cluster nicht mehr aktiv ist und beantworten die Anfrage. Diese Antwort enthält zwar die gleiche IP-Adresse für die Station, kann aber unterschiedliche Gateway- und DNS-Serveradressen enthalten. Die Station sucht sich nun aus den Antworten einen neuen DHCP-Server aus, an den sie von nun an gebunden ist und übernimmt von ihm Gateway und DNS-Server (sowie alle anderen zugewiesenen Parameter). - Weiterleiten von DHCP-Anfragen
- Adresse des 1., 2. 3. und 4. Servers
- Konfigurieren Sie die IP-Adressen von bis zu vier übergeordneten DHCP-Servern, an die das Gerät DHCP-Anfragen weiterleitet, wenn für das Netzwerk die DHCP-Betriebsart "Anfragen weiterleiten" aktiv ist.
- Absende-Adresse (opt.)
- Weisen Sie hier einem Relay-Agent eine optionale Absende-Adresse (Name eines ARF-Netzes, benannte Loopbackadresse) zu, die für die Weiterleitung von Client-Nachrichten verwendet wird.
- Antworten des Servers zwischenspeichern
- Wenn Sie diese Option aktivieren, dann speichert das Gerät die Antworten des übergeordneten DHCP-Servers zwischen, damit es spätere Anfragen direkt beantworten kann. So vermeiden Sie unnötige Verbindungen, wenn sich der übergeordnete Server in einem entfernten Netz befindet.
- Antworten des Servers an das lokale Netz anpassen
- Wenn Sie diese Option aktivieren, dann modifiziert das Gerät die Antworten des übergeordneten DHCP-Servers, um sie dem lokalen Netz anzupassen. Dabei ersetzt es die Werte für "Standard-Gateway", "DNS-Server" und "NBNS-Server".
- ARP-Prüfung unterdrücken
- Normalerweise wird vor der Zuweisung einer IP-Adresse durch den DHCP-Server über einen ARP-Request überprüft, ob diese Adresse bereits vergeben ist. Nach 3 Sekunden ohne Antwort auf den ARP-Request wird dann die Zuweisung durchgeführt. In normalen Netzen, gerade wenn Rechner hochgefahren werden, ist diese Abfrage sinnvoll, da dort auch mit festen IP-Adressen gearbeitet wird. Bei einem Public Spot Netzwerk, in dem z. B. ein Smartphone noch erkennen muss, dass keine Internetverbindung besteht, um dann das Login-Popup anzuzeigen, verzögert dieser ARP-Request diese Zeit unnötig. Gerade für solche Szenarien lässt sich diese Überprüfung hier abschalten.
- Gültigkeitsdauer von Adress-Zuweisungen
- Neben der global konfigurierten Gültigkeitsdauer unter
- Maximale Gültigkeit
- Geben Sie hier die maximale Gültigkeitsdauer an, die ein Client anfordern darf.
- Standard-Gültigkeit
- Wenn ein Client IP-Adressdaten anfordert, ohne eine Gültigkeitsdauer für diese Daten zu fordern, erhält er als Gültigkeitsdauer den hier eingestellten Wert vom DHCP-Client zugewiesen.
ist hier die Konfiguration einer Gültigkeitsdauer nur für dieses DHCP-Netzwerk möglich.
- Adressen für DHCP-Clients
-
- Erste Adresse
- Geben Sie hier die erste IP-Adresse des Adressbereiches ein, den Sie den DHCP-Clients zur Verfügung stellen wollen. Wenn Sie keinen Bereich angeben, verwendet der DHCP-Server automatisch alle freien Adressen in seinem eigenen Netz.
- Letzte Adresse
- Geben Sie hier die letzte IP-Adresse des Adressbereiches ein, den Sie den DHCP-Clients zur Verfügung stellen wollen.
- Netzmaske
- Geben Sie hier die zu dem ausgewählten Adressbereich zugehörige Netzmaske ein. Wenn Sie keine Netzmaske eingeben, wird ermittelt das Gerät die Netzmaske nach Möglichkeit aus der eigenen Adresse und Netzmaske.
- Broadcast
- In der Regel wird im lokalen Netz für Broadcast-Pakete eine Adresse verwendet, die sich aus den gültigen IP-Adressen
und der Netzmaske ergibt. Nur in Sonderfällen (z. B. bei Verwendung von Sub-Netzen für einen Teil der
Arbeitsplatzrechner) kann es nötig sein, eine andere Broadcast-Adresse zu verwenden. In diesem Fall tragen Sie die zu
verwendende Broadcast-Adresse an dieser Stelle ein.
VORSICHTDie Änderung der Voreinstellung für die Broadcast-Adresse ist nur für erfahrene Netzwerk-Spezialisten empfohlen. Eine Fehlkonfiguration in diesem Bereich kann zu einem unerwünschten, ggf. kostenpflichtigen Verbindungsaufbau führen.
- Standard-Gateway
- Das Gerät weist dem anfragenden Rechner standardmäßig seine eigene IP-Adresse in diesem Netzwerk als Gateway-Adresse zu. Falls erforderlich, können Sie durch den Eintrag einer entsprechende IP-Adresse auch ein anderes Gateway konfigurieren.
- Nameserver-Adressen
- Erster/zweiter DNS
- Geben Sie hier die Adressen eines Nameservers und eines alternativen Nameservers ein, an die DNS-Anfragen weitergeleitet werden sollen. Nutzen Sie einen Internetprovider oder eine andere Gegenstelle, die dem Router beim Einloggen automatisch einen Nameserver zuweist, dann können Sie diese Felder leer lassen.
- Erster/zweiter NBNS
- Geben Sie hier die Adressen eines Netbios-Nameservers und eines alternativen Netbios-Nameservers ein, an die NBNS-Anfragen weitergeleitet werden sollen. Nutzen Sie einen Internetprovider oder eine andere Gegenstelle, die dem Router beim Einloggen automatisch einen Netbios-Nameserver zuweist, dann können Sie diese Felder leer lassen.
Bei der Konfiguration der DHCP-Netzwerke werden die Adressen definiert, die den DHCP-Clients zugewiesen werden (IP-Adress-Pool). Wenn ein Client im Netz gestartet wird, der mit seinen Netzwerk-Einstellungen über DHCP eine IP-Adresse anfordert, wird ihm ein Gerät mit aktiviertem DHCP-Server die Zuweisung einer Adresse anbieten. Als IP-Adresse wird dabei eine gültige Adresse aus dem Pool genommen. Wurde dem Rechner in der Vergangenheit schon mal eine IP-Adresse zugewiesen, so fordert er eben diese Adresse wieder an, und der DHCP-Server versucht ihm diese Adresse wieder zuzuweisen, wenn sie nicht bereits einem anderen Rechner zugewiesen wurde.
Der DHCP-Server prüft zusätzlich, ob die ausgesuchte Adresse im lokalen Netz noch frei ist. Sobald die Eindeutigkeit einer Adresse festgestellt wurde, wird dem anfragenden Rechner die gefundene Adresse zugewiesen.