Allgemeine Einführung in die Vorteile und Funktionsweise von LLDP
Das Protokoll LLDP (Link Layer Discovery Protocol) bietet eine einfache und zuverlässige Möglichkeit für den Austausch von Informationen zwischen benachbarten Geräten im Netzwerk und für die Bestimmung der Topologie von Netzwerken. LLDP stellt durch das im Standard IEEE 802.1AB definierte Verfahren Funktionen zur Identifizierung einzelner Geräte und ganzer Netzwerkstrukturen zur Verfügung. Da das Protokoll auf Schicht 2 (Sicherungsschicht) des OSI-Schichtenmodells arbeitet und somit für die physikalische Adressierung von Geräten sorgt, ist seine Funktionalität nicht auf logische Netze wie IP-Netze begrenzt. LLDP deckt prinzipiell alle physikalisch erreichbaren Geräte eines Netzes ab.
Insbesondere in komplexen Netzen bietet das herstellerunabhängige LLDP-Protokoll große Vorteile:
- Es ermöglicht die automatische Erkennung der in das Netz eingebundenen Komponenten wie Router, Switches und WLAN-Access-Points.
- Es vereinfacht die Einbindung unterschiedlichster Geräte, die den LLDP-Standard unterstützen, in ein bestehendes Netzwerk: Durch den Einsatz einer zentralen Netzwerk-Management-Software und automatisch ablaufende Prüf- und Diagnoseprozesse verringert sich der zeitliche Aufwand für Aufbau, Betrieb und Wartung eines Netzes.
- Die von den Geräten versendeten Informationen ergeben in ihrer Gesamtheit einen Überblick über die Topologie (d. h. den Aufbau und die Anordnung) des Netzes. Eine zentrale Management-Software stellt dem Administrator ein virtuelles Abbild des Netzes zur Verfügung, das sich bei Änderungen an der Topologie selbständig aktualisiert.
- Mit Hilfe einer Management-Software kann der Administrator auch komplexe Netze überwachen und auf einfache Weise verwalten. Er kann anhand der Software feststellen, welche Komponenten und Geräte zusammengeschaltet sind und auftretende Störungen problemlos lokalisieren.
- LLDP kann die Kosten für Anschaffung, Aufbau oder Umgestaltung eines Netzes verringern, da die Unternehmen durch diesen offenen Standard nicht mehr an bestimmte Hersteller gebunden sind. Sie können einzelne Netzkomponenten danach auswählen, für welche Anwendung diese jeweils am besten geeignet sind. Diese Möglichkeit war bislang nicht gegeben, wenn ein proprietäres Protokoll zum Einsatz kam.