Die Routing-Tabelle

In der Routing-Tabelle wird definiert, an welche Gegenstelle – also an welchen anderen Router oder Rechner – der Router Daten für bestimmte IP-Adressen oder IP-Adress-Bereiche schicken soll. So ein Eintrag heißt auch "Route", weil damit der Weg der Datenpakete beschrieben wird. Da Sie diese Einträge selbst vornehmen und sie solange unverändert bleiben, bis Sie selbst sie wieder ändern oder löschen, heißt dieses Verfahren auch "statisches Routing". Im Gegensatz dazu gibt es natürlich auch ein "dynamisches Routing". Dabei tauschen die Router selbstständig untereinander Informationen über die Routen aus und erneuern diese fortlaufend. Dynamische Routing-Protokolle sind beispielsweise RIP, OSPF, BGP oder LISP. Wenn dynamische Routing-Protokolle aktiviert sind, beachtet der Router die statischen Routing-Einträge sowie die dynamischen Routing-Informationen.

Die statischen Unicast-Routen für IPv4 und IPv6 werden jeweils in getrennten Tabellen konfiguriert. Multicast-Routen werden über IGMP / MLD, PIM und die Tabellen für statische Multicast-Routen konfiguriert.

Außerdem sagen Sie dem Router in der statischen IPv4-Routing-Tabelle, wie weit der Weg über diese Route ist, damit im Zusammenspiel mit RIP bei mehreren Routen zum gleichen Ziel der günstigste Weg ausgewählt werden kann. Die Grundeinstellung für die RIP-Distanz zu einem anderen Router ist 0, d. h., der Router ist direkt erreichbar. Alle lokal erreichbaren Geräte, also weitere Router im eigenen LAN oder Arbeitsplatzrechner, die über Proxy-ARP angeschlossen sind, werden mit der Distanz 0 eingetragen. Mit dem gezielten Eintrag einer höheren RIP-Distanz (bis 14) wird die "Qualität" dieser Route herabgesetzt. Solche "schlechteren" Routen sollen nur dann verwendet werden, wenn keine andere Route zu der entsprechenden Gegenstelle gefunden werden kann.

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