Minimal-Stations-Staerke

Eine WLAN-Installation an einem Standort mit einer wirklich großen möglichen Anzahl von Clients (z. B. ein Fußball-Stadion) hat erhebliche Durchsatz-Probleme. Ein möglicher Grund in einem solchen Szenario ist ein hoher Anteil an Overhead durch entfernte Stationen mit schwacher Verbindung. Wenn eine solche Station eingebucht ist (assoziiert), kann die Basisstation (AP) Daten nur mit einer vergleichsweise niedrigen physikalischen Bitrate zu dieser Station senden – unter Umständen mit mehreren Wiederholungen pro Paket. Dies wird nicht nur vom Benutzer der Station mit schwacher Verbindung als unvorteilhaft wahrgenommen, es belastet auch zeitlich das Medium, sodass dieses den Clients mit einer stärkeren Verbindung genommen wird, welche einen deutlich effektiveren Gebrauch von der zur Verfügung stehenden Bandbreite machen könnten. Es bleibt zu erwähnen, dass selbst nicht eingebuchte entfernte Stationen, beim Versuch ein Netzwerk zu finden, den Durchsatz der Funkzelle negativ beeinflussen können. Die Probe Requests (Suchpakete) solcher Clients müssen vom AP nach dem Empfand direkt und gerichtet beantwortet werden, d. h. sie werden solange wiederholt, bis der Client den Empfang bestätigt hat oder die Maximalzahl der Wiederholungen erreicht worden ist. Die Sache ist umso störender, da diese Antwort-Pakete auch noch WLAN-Management-Pakete sind, welche daher mit einer festen, üblicherweise der niedrigsten vom AP unterstützten Bitrate gesendet werden.

Obwohl ein AP auf keine Weise verhindern kann, dass Clients Probe Requests verschicken, kann er diese jedoch einfach ignorieren bzw. nicht beantworten, wenn sie eine bestimmte Signalstärke unterschreiten.

Eine konfigurierte Minimal-Stations-Staerke wirkt folgendermaßen:

• Wenn ein Probe Request mit einer passenden oder einer Platzhalter-SSID empfangen wird, wird dieses nur dann beantwortet, wenn es mindestens die konfigurierte Signal-Stärke aufweist. Wenn nicht, so wird es stillschweigend verworfen.
• Wenn eine Authentifizierungs- oder Einbuch-Anfrage empfangen wird, die unterhalb der konfigurierten Signal-Stärke liegt, so wird diese zurückgewiesen. Beachten Sie, dass diese Situation eher selten vorkommen sollte, da meistens bereits die Probe Requests solcher Clients nicht beantwortet wurden und ein Client diesen AP nur durch ein passives Suchen seiner Funkbake (Beacon) gefunden haben kann.

Die Angabe dieses Wertes erfolgt in Prozent. Dieser gibt das Verhältnis von Signal- und Rauschpegel (SNR) an. Ein Prozentwert von 100 % bedeutet ein SNR von 64 dB, kleinere Prozentwerte entsprechend weniger. Der Standard-Wert ist 0, d. h. keine Clients werden ignoriert.