Möchte umgekehrt Rechner A im LAN 1 eine Verbindung zu Rechner B im LAN 2 aufbauen, z. B. um alle Außenstellen aus der Zentrale heraus fernzuwarten, dann erhält Gateway 1 die Anfrage und versucht einen VPN-Tunnel zu Gateway 2 aufzubauen. Gateway 2 verfügt nur über eine dynamische IP-Adresse und kann daher nicht direkt über das Internet angesprochen werden.
Mit Hilfe von LANCOM Dynamic VPN kann der VPN-Tunnel trotzdem aufgebaut werden. Dieser Aufbau geschieht in drei Schritten:
- Gateway 1 wählt Gateway 2 über ISDN an. Es nutzt dabei die ISDN-Möglichkeit, kostenlos seine eigene Rufnummer über den D-Kanal zu übermitteln. Gateway 2 ermittelt anhand der empfangenen Rufnummer aus den konfigurierten VPN-Gegenstellen die IP-Adresse von Gateway 1. Für den Fall, dass Gateway 2 keine Rufnummer über den D-Kanal erhält (etwa weil das erforderliche ISDN-Leistungsmerkmal nicht zur Verfügung steht) oder eine unbekannte Rufnummer übertragen wird, nimmt Gateway 2 den Anruf entgegen, und die Geräte authentifizieren sich über den B-Kanal. Nach erfolgreicher Aushandlung übermittelt Gateway 1 seine IP-Adresse und baut den B-Kanal sofort wieder ab.
- Nun ist Gateway 2 an der Reihe: Zunächst baut es eine Verbindung zu seinem ISP auf, von dem es eine dynamische IP-Adresse zugewiesen bekommt.
- Gateway 2 authentifiziert sich bei Gateway 1, dessen statische Adresse ihm bekannt ist.
- Gateway 1 kennt nun die Adresse von Gateway 2 und kann den VPN-Tunnel zu Gateway 2 jetzt aufbauen.
Der Vorteil der Geräte z. B. beim Aufbau der Verbindung aus der Zentrale zu den Filialen: Mit den Funktionen von LANCOM Dynamic VPN können auch Netzwerke ohne Flatrate erreicht werden, die also nicht "allways online" sind. Der ISDN-Anschluss ersetzt mit der bekannten MSN eine andere Adresse, z. B. eine statische IP-Adresse oder eine dynamische Adressauflösung über Dynamic-DNS-Dienste, die i. d. R. nur bei Flatrate-Anschlüssen zum Einsatz kommen.