- Gateway-Adresse Auch wenn die Rechner im LAN über ICMP-Redirects den korrekten virtuellen Router erlernen können, ist es
sinnvoll, in der DHCP-Verhandlung direkt den richtigen Router als Gateway zuzuweisen. Daher wird die zuzuweisende Gateway-Adresse
nun wie folgt bestimmt:
- Wenn für das Interface im DHCP-Modul ein Gateway explizit angegeben ist, dann wird nur dieses zugewiesen.
- Existiert keine explizite Gateway-Vorgabe, wird in der Routing-Tabelle die Default-Route gesucht. Wenn die Default-Route existiert und mit einem virtuellen Router verbunden ist, der direkt an das Interface gebunden ist, über das die DHCP-Anfrage empfangen wird, wird die Adresse des virtuellen Routers als Gateway zugewiesen.
- Sollten weitere Gegenstellen mit virtuellen Routern verknüpft sein, so werden diese nicht über DHCP zugewiesen, da es nur ein Default-Gateway geben kann. Ein Host kann die zugehörenden Routen nur über ICMP-Redirects lernen.
- Ansonsten wird die zum Adresspool bzw. Interface passende Adresse (Intranet oder DMZ) zugewiesen.
und Router B entsprechend:Router-ID virt. Addresse Prio B-Prio Peer 1 10.0.0.1 100 50 INTERNET 2 10.0.0.2 60 50 INTERNET Einem DHCP-Client wird nun, je nachdem ob er sich für Router A oder Router B entscheidet, als Gateway die 10.0.0.1 bzw. die 10.0.0.2 zugewiesen und somit zunächst auf beide Router verteilt. An diesem Beispiel wird auch deutlich, wie das Load-Balancing mit dem Backup verknüpft werden kann: Fällt Router A in den Backup-Fall, so wird Router B für alle Clients zum Master. Sollte nun noch Router B ausfallen, so wird Router A zum Master für alle und versucht seinen Backup aufzubauen. Scheitert dies, so kommt nun wieder LANCOM B zum Zuge (damit ist das Ende der Backup-Kette erreicht).Router-ID virt. Addresse Prio B-Prio Peer 1 10.0.0.1 60 30 INTERNET 2 10.0.0.2 100 30 INTERNET - weitere Adressen Wenn der DHCP-Server für bestimmte Dienste, die das Gerät zur Verfügung stellt, wie z. B. DNS-Server, explizit Adressen zuweisen soll, dann werden entweder die konfigurierten Adressen oder aber die reale Adresse des jeweiligen Interfaces zugewiesen. Eine Zuweisung eines virtuellen Routers verstößt gegen den RFC, der verbietet, dass ein virtueller Router weitere Dienste anbietet. Ein Gerät darf nur dann auf eine virtuelle Adresse reagieren, wenn es auch der "Eigentümer" dieser Adresse ist, d. h. wenn diese Adresse auch die reale Adresse des Interfaces ist. Dies bedeutet gleichzeitig, dass es für DNS und NBNS eine Sonderbehandlung geben muss.