Konfiguration

Die Einstellungen für das VRRP finden Sie in LANconfig unter IP-Router > VRRP.

Kommandozeile: Setup > IP-Router > VRRP





Zur Konfiguration von Ausfallsicherung oder Load-Balancing über VRRP können folgende Parameter eingestellt werden:

VRRP aktiviert
Mit diesem Schalter lässt sich das VRRP-Modul ein- und ausschalten (Default: Aus).
VRRP-Liste
In der VRRP-Liste können bis zu 16 virtuelle Router definiert werden.




Router-ID
Eindeutige ID des virtuellen Routers. Es sind Werte zwischen 1 und 255 möglich. Mit der Router-ID werden mehrere physikalische Router zu einen virtuellen Router bzw. einer Standby-Gruppe zusammengefasst.
Router-IP
IP-Adresse des virtuellen Routers.
Wichtig: Alle Router, auf denen der virtuelle Router eingerichtet ist, müssen diesem die gleiche IP-Adresse zuweisen.
Haupt-Priorität
Die Haupt-Priorität des virtuellen Routers bezieht sich bei Routern mit mehreren Interfaces auf das Haupt-Interface, also z. B. bei Routern mit DSL- und ISDN-Unterstützung auf das DSL-Interface. Es sind Werte zwischen 0 und 255 zulässig. Dabei haben die Werte 0 und 255 eine Sonderbedeutung:
  • 0 schaltet den virtuellen Router aus.
  • 255 wird nur akzeptiert, wenn die Adresse des virtuellen Routers gleich der Adresse des Interfaces ist, an das der Router gebunden ist. In allen anderen Fällen wird die Priorität automatisch herabgesetzt
Backup-Priorität
Die Backup-Priorität des virtuellen Routers bezieht sich auf das Interface, für das eine Backup-Verbindung konfiguriert ist, also z. B. bei Routern mit DSL- und ISDN-Unterstützung auf das ISDN-Interface. Es sind wiederum Werte zwischen 0 und 255 zulässig. Auch hier haben die Werte 0 und 255 eine Sonderbedeutung:
  • 0 deaktiviert den virtuellen Router im Backup-Fall. Es wird in regelmäßigen Abständen geprüft, ob die Hauptverbindung wieder aufgebaut werden kann. Das Prüf-Intervall wird im Reconnect-Delay festgelegt.
  • 255 wird nur akzeptiert, wenn die Adresse des virtuellen Routers gleich der Adresse des Interfaces ist, an das der Router gebunden ist. In allen anderen Fällen wird die Priorität automatisch herabgesetzt
Wenn im Backup-Fall auch die Backup-Verbindung nicht aufgebaut werden kann meldet sich der virtuelle Router vollständig ab und versucht ebenfalls in, über die Reconnect-verzögerung angegebenen, Intervallen entweder die Haupt- oder die Backup-Verbindung erneut aufzubauen.
Gegenstelle
Name der Gegenstelle, die das Verhalten des virtuellen Routers steuert. Die Gegenstelle kann auch weiteren virtuellen Routern zugeordnet werden.
Anmerkung: Die Angabe der Gegenstelle ist optional. Mit der Bindung der Backup-Bedingung an eine Gegenstelle wird die LANCOM spezifische Erweiterung von VRRP genutzt, nicht nur den Ausfall eines Gerätes (VRRP-Standard), sondern zusätzlich auch die Störung eines Interfaces oder einer Gegenstelle abzusichern.
Kommentar
64 Zeichen langer Kommentar zur Beschreibung des virtuellen Routers.
Reconnect-Verzögerung
Hier geben Sie an, nach wie vielen Minuten ein abgemeldeter virtueller Router versucht, seine Hauptverbindung wieder aufzubauen. Bei diesem Aufbauversuch bleibt der Router abgemeldet. Erst wenn die Verbindung erfolgreich aufgebaut werden konnte, meldet er sich wieder mit seiner Haupt- oder Backup-Priorität an. Der Defaultwert beträgt 30 Minuten.
Advert.-Intervall
Das Advertising-Intervall gibt an, nach wie vielen Sekunden ein virtueller Router neu propagiert wird. Der Defaultwert beträgt 1 Sekunde.
Anmerkung: Mit einer Propagationszeit von 1 Sekunde erzielen die Router im VRRP-Verbund einen sehr schnellen Wechsel beim Ausfall eines Gerätes oder eines Interfaces. Eine Unterbrechung in dieser Größenordnung wird von den meisten Anwendungen unbemerkt bleiben, da normalerweise auch die TCP-Verbindung nicht unterbrochen wird. Andere Routingprotokolle benötigen bis zu 5 Minuten oder länger, um den Wechsel auf einen Backup-Router durchzuführen.
Master-Holddown-Zeit
Wenn hier eine Zeit konfiguriert ist, wechselt der virtuelle Router in den Zustand "Hold-Down", sobald die überwachte WAN-Verbindung mit einem Fehler abgebaut wird und das Backup-Delay abläuft (also in den Backupzustand wechselt). Im Zustand "Hold-Down" kann die überwachte WAN-Verbindung nicht mehr aufgebaut werden. Des Weiteren werden keine VRRP-Advertisements mehr geschickt. Sobald die "Master-Holddown-Zeit" abläuft, wechselt der virtuelle Router in den Zustand "Standby", in dem die überwachte WAN-Verbindung wiederaufgebaut werden kann. Die "Master-Holddown-Time" ist ein String von maximal 6 Zeichen, der die Ziffern 0-9 und den Doppelpunkt enthalten kann. Damit können Zeiten von maximal 999 Minuten 59 Sekunden (999:59) eingegeben werden. Ist kein Doppelpunkt vorhanden (z. B. "30") dann wird die Angabe als Minuten interpretiert. Hier ist dennoch maximal "999" möglich. Ist ein Doppelpunkt vorhanden, müssen nach dem Doppelpunkt zwei Zeichen kommen, die als Sekunden interpretiert werden. Hier sind maximal "59" möglich. Korrekte Zeitangaben sind also z. B. "5" (5 Minuten), "5:30" (5 Minuten, 30 Sekunden) oder "0:30" (30 Sekunden). Ein Wert von "0" oder "0:00" deaktiviert den Master-Holddown.
Interne Dienste unter der virtuellen IP anbieten
Dieser Schalter steuert, wie sich das Gerät verhalten soll, wenn es unter der Adresse eines virtuellen Routers angesprochen wird.
  • Aktiviert reagiert das Gerät bei bestimmten Diensten genau so, als wäre es unter seiner realen Adresse angesprochen worden. Dies geschieht natürlich nur, wenn das Gerät auch selbst der Master des virtuellen Routers ist. Gleichzeitig Ändert sich das Verhalten des DHCP-Servers.
  • Nicht aktiviert bewirkt dieser Schalter RFC-konformes Verhalten, d. h. entsprechende Pakete werden stillschweigend verworfen.

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