Konfiguration des Gerätes

Die folgende Tabelle zeigt im Überblick, welche Informationen für die Konfiguration benötigt werden und wo sie eingetragen werden. Im Prinzip wird lediglich an jedem Standort eine SIP-TK-Leitung "über Kreuz" mit dem entfernten Standort eingerichtet

  LANCOM Standort A SIP-Endgeräte Standort A LANCOM Standort B SIP-Endgeräte Standort B
interne VoIP-Domain location_A.intern location_A.intern location_B.intern location_B.intern
interne Rufnummern   10 bis 19   20 bis 29
externe SIP-Rufnummer    
Zugangsdaten SIP-Account    
externe ISDN-Rufnummern (MSNs)    
Landes- und Ortsnetzvorwahl    
SIP-PBX-Leitung LOCATION_B   LOCATION_A  
SIP-PBX-Domäne location_B.intern   location_A.intern  
Call-Route
  1. Gerufene Nummer 2#
  2. Ziel-Leitung LOCATION_B
  3. Ziel-Nummer 2#
 
  1. Gerufene Nummer 1#
  2. Ziel-Leitung LOCATION_A
  3. Ziel-Nummer 1#
 
Anmerkung: Auch wenn in der hier vorgestellten Konfiguration von SIP-TK-Leitungen die Rede ist, können Sie diese Funktion ganz ohne TK-Anlagen nutzen.

So konfigurieren Sie das LANCOM im Detail:

  1. Führen Sie unter LANconfig den Setup-Assistenten zur Konfiguration des Voice-Call-Managers aus. Aktivieren Sie die Optionen SIP-Provider, SIP-TK-Anlage und ISDN-Anschluss.




  2. Richten Sie ein wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben:
    • eine Leitung zu einem SIP-Provider
    • ISDN-Leitung mit MSN-Mapping
    • Orts- und Landesvorwahl für jeweiligen Standort
  3. Geben Sie als lokale VoIP-Domäne eine eindeutige Domäne an, mit der Sie den lokalen VoIP-Bereich des Standortes beschreiben. Beide Standorte verwenden unterschiedliche VoIP-Domains, z. B. location_A.intern bzw. location_B.intern.
  4. Richten Sie die Leitung zur SIP-TK-Anlage ein mit den folgenden Werten:
    • SIP-PBX-Leitungs-Name: eindeutiger Name für die Leitung zum entfernten Standort.
    • PBX SIP-Domäne/Realm: interne VoIP-Domäne des entfernten Standortes.
    • Registrar (FQDN oder IP): Adresse des LANCOM am entfernten Standort, falls das Gerät nicht über DNS-Auflösung der VoIP-Domäne (PBX SIP-Domäne/Realm) identifiziert werden kann.
      Anmerkung: Verwenden Sie hier die private, über VPN erreichbare IP-Adresse des LANCOM, nicht die öffentliche IP.
    • Lassen Sie das Feld für das gemeinsame Passwort bei der Anmeldung an der SIP-PBX frei.
    • Lassen Sie das Feld für die öffentliche PBX-Nummer frei.
  5. Die vom Setup-Assistenten vorgeschlagene Call-Routing-Tabelle sieht die Ausführung von internationalen und nationalen Ferngesprächen über die Leitung des entfernten Standortes vor, Ortsgespräche werden über ISDN geleitet. Eine Standard-Route wird zudem genutzt, um alle nicht auflösbaren Rufnummern über die Leitung des entfernten Standortes auszuführen.




  6. Passen Sie die vorgeschlagene Call-Routing-Tabelle an, um internationale und nationale Ferngespräche über die Leitung des SIP-Providers mit Backup über ISDN auszuführen. Beachten Sie dabei, dass die führende 0 aus der Rufnummer entfernt werden muss.




    Nach der Anpassung für internationale und nationale Ferngespräche sieht die Call-Routing-Tabelle dann z. B. so aus:




  7. In diesem Zustand werden alle von der Call-Routing-Tabelle nicht auflösbaren Rufe, für die es auch keinen passenden Eintrag in der Liste der lokalen Benutzer gibt, automatisch an den entfernten Standort weitergeleitet. Falls das nicht gewünscht ist, weil z. B. mehr als zwei Standorte auf diese Weise verbunden werden, kann ein zusätzlicher Eintrag nur die internen Rufe zu einem bestimmten Standort erfassen. Legen Sie dazu (für den Rufnummernkreis 20 bis 29 am Standort B) einen neuen Eintrag in der Call-Routing-Tabelle mit folgenden Werten an:
    • Gerufene Nummer / Name: z. B. 2# für alle Nummern, die mit einer 2 beginnen.
    • Nummer / Name: Die gerufene Nummer wird unverändert als Ziel-Nummer verwendet, also hier z. B. ebenfalls 2#.
    • Leitung: Tragen Sie hier die SIP-PBX-Leitung des entfernten Standortes ein, also z. B. LOCATION_B.
    Die Standard-Route wird dabei z. B. so angepasst, dass alle nicht auflösbaren Rufe über ISDN ausgegeben werden. Nach der Anpassung sieht die Call-Routing-Tabelle dann z. B. so aus:




    Anmerkung: Dieser Eintrag für LOCATION_B wird in der Call-Routing-Tabelle automatisch sehr weit nach unten geschoben, um die allgemeineren Regeln nicht zu beeinflussen. Prüfen Sie dennoch, ob im Zusammenwirken mit den anderen Routen wirklich nur die internen Rufnummern des entfernten Standortes über die entsprechende Leitung ausgeführt werden.

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