Unter dem Begriff "Trunking" werden in der Telekommunikation Verfahren bezeichnet, bei denen mehrere Leitungen oder Verbindungen zu einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst werden. In der VoIP-Welt offerieren die SIP-Provider vermehrt Angebote, bei denen über einen einzelnen Account mehrere Gespräche gleichzeitig geführt werden können. Verbunden mit der Möglichkeit, die SIP-Teilnehmer über eine gemeinsame Stammnummer mit individuellen Durchwahlen (DDI) zu erreichen, werden solche Accounts auch für Geschäftskunden attraktiv.
Bei Nutzung eines SIP-Accounts mit Trunking gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der Kunde behält seinen bisherigen ISDN-Anschluss mit den entsprechenden Rufnummern bei der Telefongesellschaft und bucht bei einem SIP-Provider einen zusätzlichen Account mit einem separaten Rufnummernkreis.
- Der Kunde überträgt (portiert) seine bisher verwendeten Rufnummern von der Telefongesellschaft zum SIP-Provider und nutzt die gleichen Nummern nun über SIP.
In diesem Anwendungsbeispiel betrachten wir ein Unternehmen, das einen SIP-Trunking-Account mit bis zu 10 Durchwahlnummern einrichten möchte.. Die bisher verwendeten ISDN-Endgeräte mit den Durchwahlen des Anlagenanschlusses können beibehalten werden, alle neuen Mitarbeiter bekommen ein SIP-Telefon mit einer Durchwahl über den SIP-Account.
Intern sollen alle Mitarbeiter untereinander telefonieren können, daher werden eindeutige Durchwahlen verwendet. Um eine sanfte Migration in Richtung SIP vorzubereiten, sollen alle ISDN-Endgeräte mit ihrer Durchwahl parallel über die Stammnummer des SIP-Accounts erreichbar sein. Ein ISDN-Telefon soll also auf die Rufe an 0456-54321 12 reagieren.
Abgehende Anrufe sollen über den SIP-Account geführt werden.