Die Antennen strahlen ihre Leistung nicht linear, sondern in einem modellabhängigen Winkel ab. Durch die kugelförmige Ausbreitung der Wellen kommt es in bestimmten Abständen von der direkten Verbindung zwischen Sender und Empfänger zur Verstärkung oder zu Auslöschungen der effektiven Leistung. Die Bereiche, in denen sich die Wellen verstärken oder auslöschen, werden als Fresnel-Zonen bezeichnet.
Um die von der Antenne abgestrahlte Leistung möglichst vollständig auf die empfangende Antenne abzubilden, muss die Fresnel-Zone 1 frei bleiben. Jedes störende Element, das in diese Zone hineinragt, beeinträchtigt die effektiv übertragene Leistung deutlich. Dabei schirmt das Objekt nicht nur einen Teil der Fresnel-Zone ab, sondern führt durch Reflexionen zusätzlich zu einer deutlichen Reduzierung der empfangenen Strahlung.
Der Radius (R) der Fresnel-Zone 1 berechnet sich bei gegebener Wellenlänge der Strahlung (λ) und der Distanz zwischen Sender und Empfänger (d) nach folgender Formel:
R = 0,5 * √ (λ * d)
Die Wellenlänge beträgt im 2,4‑GHz-Band ca. 0,125 m, im 5‑GHz-Band ca. 0,05 m.
Beispiel: Bei einer Distanz zwischen den beiden Antennen von 4 km ergibt sich im 2,4‑GHz-Band der Radius der Fresnel-Zone 1 zu 11 m, im 5‑GHz-Band nur zu 7 m.
Damit die Fresnel-Zone 1 frei und ungestört ist, müssen die Antennen das höchste Störobjekt um diesen Radius überragen. Die gesamte erforderliche Masthöhe (M) der Antennen ergibt sich nach folgendem Bild zu:
M = R + 1m + H + E (Erdkrümmung)
Die Höhe der Erdkrümmung (E) ergibt sich bei einer Distanz (d) zu E = d² * 0,0147 – bei einer Distanz von 8 km also immerhin schon fast 1 m!
Beispiel: Bei einer Distanz zwischen den beiden Antennen von 8 km ergibt sich im 2,4‑GHz-Band die Masthöhe über dem höchsten Störobjekt von ca. 13 m, im 5‑GHz-Band zu 9 m.