In dieser Tabelle konfigurieren Sie die Grundeinstellungen des DHCPv6-Servers und definieren, für welche Interfaces diese gelten sollen.
- Interface-Name/Relay-IP
- Name des Interfaces, auf dem der DHCPv6-Server arbeitet, z. B. "INTRANET". Alternativ hinterlegen Sie hier die IPv6-Adresse des entfernten DHCPv6 Relay-Agenten.
- DHCPv6-Server aktiviert
- Aktiviert bzw. deaktiviert den Eintrag.
- Rapid-Commit
- Bei aktiviertem Rapid-Commit antwortet der DHCPv6-Server direkt auf eine Solicit-Anfrage
mit einer Reply-Nachricht.Anmerkung: Der Client muss explizit die Rapid-Commit-Option in seiner Anfrage setzen.
- Erster DNS
- IPv6-Adresse des ersten DNS-Servers. Der Wert "::" bedeutet, dass der DHCPv6-Server seine eigene Adresse als DNS-Server den Clients ankündigt.
- Zweiter DNS
- IPv6-Adresse des zweiten DNS-Servers.
- DNS-Suchliste vom internen DNS-Server importieren
- Gibt an, ob die DNS-Suchliste (DNS Search List) bzw. die eigene Domäne für dieses logische Netzwerk vom internen DNS-Server eingefügt werden soll, z. B. "intern". Die eigene Domäne ist unter konfigurierbar. Die Default-Einstellung ist "aktiviert".
- DNS-Suchliste vom WAN importieren
- Gibt an, ob die vom Provider übertragene DNS-Suchliste (z. B. provider-xy.de) in diesem logischen Netzwerk angekündigt werden soll. Die Default-Einstellung ist "deaktiviert".
- Adress-Pool
- Name des für dieses Interface verwendeten Adress-Pools.Anmerkung: Verteilt der DHCPv6-Server seine Adressen stateful, müssen Sie entsprechende Adressen in die Tabelle Adress-Pools eintragen.
- Präfix-Delegierungs-Pool
- Name des Präfix-Pools, den der DHCPv6-Server verwenden soll.Anmerkung: Soll der DHCPv6-Server Präfixe an weitere Router delegieren, müssen Sie entsprechende Präfixe in der Tabelle Präfix-Delegierungs-Pools eintragen.
- Präferenz
- Befinden sich mehrere DHCPv6-Server im Netzwerk, so können Sie über die Präferenz steuern, welchen Server die Clients bevorzugen sollen. Der primäre Server muss dafür eine höhere Präferenz haben als die Backup-Server.
- Renew-Time
- Definiert die Zeit in Sekunden, zu der der Client den Server wieder kontaktieren soll (durch Renew-Nachricht), um seine vom Server erhaltene Adresse / Präfix zu verlängern. Der Parameter wird auch als T1 bezeichnet.
- Rebind-Time
- Definiert die Zeit, zu der der Client einen beliebigen Server kontaktieren soll (durch Rebind-Nachricht), um seine erhaltene Adresse / Präfix verlängern zu lassen. Das Rebind-Ereignis tritt nur ein, falls der Client keine Antwort auf seine Renew-Anfrage erhält. Der Parameter wird auch als T2 bezeichnet. Bei der Voreinstellung von 0 geschieht dies automatisch.
- Unicast-Adresse
- Standardmäßig reagiert der DHCPv6-Server ausschließlich auf Multicast-Anfragen. Wenn der DHCPv6-Server auf eine Unicast-Anfrage reagieren soll, so kann hier diese IPv6-Adresse konfiguriert werden. In der Regel reicht Multicast zur Kommunikation aus.
- Reconfigure
-
Jede IPv6-Adresse bzw. jedes IPv6-Präfix hat eine vom Server vorgegebene Lebenszeit. In
gewissen Intervallen fragt ein Client beim Server an, um seine Adresse zu verlängern
(sogenannte Renew / Rebind-Zeiten).
Die Reconfigure-Funktion ermöglicht dem DHCPv6-Server, die Clients im Netzwerk zu einer
Erneuerung der Leases / Bindings aufzufordern. Wenn der Client mit dem
Server beim ersten Kontakt erfolgreich eine Re-Konfiguration (Reconfigure) ausgehandelt
hat, dann kann der Server den Client jederzeit auffordern, seine Adresse oder andere
Informationen zu aktualisieren. Der Mechanismus wird durch den sogenannten
Reconfigure Key geschützt, so dass nur der ursprüngliche Server mit dem
richtigen Schlüssel den Client auffordern kann. Erhält der Client eine
Reconfigure-Nachricht ohne gültigen Reconfigure-Key, so verwirft der Client diese
Aufforderung zur Re-Konfiguration.
Unterstützt wird das Reconfigure Key Authentication Protocol nach RFC 3315
für die Optionen Renew und Information-Request, sowie Rebind nach
RFC 6644. Das Auslösen der Rekonfiguration erfolgt auf der Konsole des Gerätes
durch einen do-Befehl im Status-Baum:
do /Status/IPv6/DHCPv6/Server/Reconfigure
Der Befehl erwartet folgende Parameter:- renew: (optional, Default) Fordert den Client auf, ein Renew für seine Adresse und / oder sein Präfix durchzuführen.
- rebind: (optional) Fordert den Client auf, ein Rebind für seine Adresse und / oder sein Präfix durchzuführen.
- info: (optional) Fordert den Client auf, ein Information-Request zu senden, um z. B. seinen DNS-Server zu aktualisieren.
- -c <Client-ID>: Die Reconfigure-Funktion gilt für den Client mit der angegebenen Client-ID.
- -b <Adresse/Präfix>: Die Reconfigure-Funktion gilt für den Client mit der angegebenen Adresse bzw. dem angegebenen Präfix.
- -i <Interface/Relay>: Die Reconfigure-Funktion gilt allen Clients, die am angegebenen Interface bzw. Relay angeschlossen sind.
- -a: Die Reconfigure-Funktion gilt für alle Clients.
Anmerkung: Den Status eines Clients in Bezug auf Reconfigure finden Sie unter .In LANconfig stehen Ihnen folgende Einstellungen für das Reconfigure zur Auswahl:- Aus
- Deaktiviert die Reconfigure-Funktion.
- Verbieten
- Clients, die die Reconfigure-Option in Anfragen gesetzt haben, werden vom Server abgelehnt und erhalten keine Adressen, Präfixe oder andere Optionen.
- Erlauben
- Hat ein Client die Reconfigure-Option in Anfragen gesetzt, so verhandelt der Server mit dem Client die nötigen Parameter, um zu einem späteren Zeitpunkt ein Reconfigure zu starten.
- Erzwingen
- Clients müssen die Reconfigure-Option in ihren Anfragen setzen, sonst lehnt der Server diese Clients ab. Dieser Modus ist dann sinnvoll, wenn Sie sichergehen wollen, dass der Server ausschließlich Clients bedient, die Reconfigure unterstützen. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Clients zu einem späteren Zeitpunkt erfolgreich durch Reconfigure ihre Adressen, Präfixe oder weiteren Informationen aktualisieren können.