Die Einsatzmöglichkeiten von AutoWDS unterliegen technischen Beschränkungen, wodurch sich die Funktion ausschließlich für bestimmte Anwendungsszenarien eignet. Bitte beachten Sie daher aufmerksam die in diesem Kapitel beschriebenen allgemeinen Hinweise, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Die hier gelisteten Punkte sind als Ergänzung zu den Hinweisen des übrigen AutoWDS-Kapitels zu verstehen, wobei Überschneidungen möglich sind.
- APs müssen bei Radarerkennung (5-GHz-Band, Outdoor bzw. DFS) den Kanal wechseln. Dadurch sind kurzzeitige Unterbrechungen des WLANs durch notwendigen Kanalwechsel möglich.
- Generell ist ein AutoWDS-Betrieb von bis zu maximal 3 Hops empfehlenswert.
- Bei Verwendung von AutoWDS auf ausschließlich einem Funkkanal treten Mehrfachübertragungen und Hidden-Station-Probleme auf. Empfehlenswert ist daher der Einsatz von APs mit zwei physikalischen WLAN-Schnittstellen (Dual Radio) auf separaten Funkkanälen.
- AutoWDS unterstützt keine Netztrennung von SSIDs auf VLANs über eine statische Konfiguration oder eine dynamische VLAN-Zuweisung über RADIUS. Soll eine Netztrennung von SSIDs erfolgen, müssen Sie diese durch Layer-3-Tunnel separieren.
Nachfolgend finden Sie eine Bewertung der Eignung von AutoWDS für bestimmte von Anwendungsszenarien.
Gut geeignet:
Nutzung einer dedizierten physikalischen WLAN-Schnittstelle für die P2P-Strecken.
- Verwendung von unterschiedlichen Kanälen für die P2P-Strecken (Indoor)
- Verwendung von AutoWDS auf bis zu 3 Hops
Bedingt geeignet:
Nutzung einer physikalischen WLAN-Schnittstelle gleichzeitig für AutoWDS-Uplink und -Downlink (Repeater-Modus), wobei alle P2P-Strecken den gleichen Funkkanal verwenden.
- Verwendung für Betrieb ohne DFS (Indoor)
- Verwendung von AutoWDS auf bis zu 3 Hops
Mögliche auftretende Probleme sind z. B. das sogenannte Hidden-Station-Phänomen oder die Durchsatz-Reduzierung durch Mehrfachübertragung.
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Hidden-Station-Phänomen: Bei größeren Entfernungen können sich weit entfernte APs des selben Netzwerkes u. U. nicht mehr gegenseitig sehen, da die Empfangsradien nicht ausreichen. In diesem Fall steigt die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere APs gleichzeitig senden und sich in der Übertragung gegenseitig stören. Diese Kollisionen führen zu Mehrfachübertragungen und Performanz-Einbußen.
Abbildung 1. Gleichzeitiges senden an den mittleren AP: Die beiden äußeren APs erkennen die Kollision nicht.
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Durchsatz-Reduzierung durch Mehrfachübertragung: Überträgt ein AP Datenpakete auf dem gleichen Kanal mehrfach, reduziert sich in der Praxis der maximal erreichbare Durchsatz (Halbierung pro Hop).
Abbildung 2. Übertragung der Datenpakete auf jedem Hop
Nicht geeignet:
Nutzung einer physikalischen WLAN-Schnittstelle gleichzeitig für AutoWDS-Uplink und -Downlink (Repeater-Modus) bei Outdoor-Betrieb mit mehr als 1 Hop im 5-GHz-Band.
Im Repeater-Modus nimmt die physikalische WLAN-Schnittstelle eine Doppelrolle ein: In Richtung des WLCs agiert die Schnittstelle als Master, in Richtung eines Nachbar-APs hingegen als Slave. Hierzu arbeiten alle APs notwendigerweise auf dem selben Funkkanal. Bei der Erkennung von DFS-Signalen dürfen die APs jedoch nicht mehr auf den entsprechenden Frequenzen senden. Somit kann Seitens der APs keine Meldung an den WLC über die DFS-Erkennung erfolgen und der WLC kann seinerseits keinen Frequenzwechsel für das Netz einleiten. Im Ergebnis sind die betroffenen APs ggf. permanent vom Netz getrennt.