Im Folgenden soll konzeptionell die Funktionsweise des Quality-of-Service mit acht Queues erklärt werden. Grundlegend sollen Pakete vom Router auf Basis des DSCP-Wertes im IP-Header priorisiert werden können. Hierfür stehen insgesamt acht Queues zur Verfügung, die strikt priorisiert werden. Das bedeutet, dass Pakete nach Verfügbarkeit von der Queue mit der höchsten Priorität bis zur Queue mit der niedrigsten Priorität versendet werden. Die Zuordnung eines Paketes zu einer Queue geschieht auf Basis des DSCP-Werts im IP-Header oder der Zuweisung zu einer Queue über eine Firewall-Regel. Von den acht zur Verfügung stehenden Queues sind zwei reserviert, einmal für die Urgent-Queue (höchste Priorität, für interne Dienste wie VCM und Protokollpakete) und zum anderen für die Best-Effort-Queue (niedrigste Priorität, für alle nicht-priorisierten Pakete). Die verbleibenden sechs Queues stehen dem Nutzer zur freien Verfügung. Um die Prioritätsstufen der einzelnen Queues festzulegen werden sie in eine Queue-List nach absteigender Priorität verkettet. Die interne Urgent-Queue und Best-Effort-Queue werden an diese Queue-List vorne und hinten eingefügt. Die fertige Queue-List muss dann einem physischen WAN-Interface zugeordnet werden. Danach werden Pakete, die dieses WAN-Interface zum Ziel haben, auf Basis der konfigurierten Queues priorisiert.
QoS basiert darauf, dass die Bandbreiten bzw. Raten einer Schnittstelle bekannt sind, damit das QoS die korrekte Verteilung übernehmen kann, z. B. in dem Fall, dass prozentual Bandbreiten zugewiesen werden. Die Bandbreiten werden in der Regel aus der Upstream- bzw. Downstream-Datenrate aus den internen DSL-Modems übernommen oder aus der übermittelten Bandbreite im PPP durch den Provider.
Bei WAN-Verbindungen über externe Modems oder reine Ethernet-Verbindungen müssen die tatsächlichen Bandbreiten in der Tabelle Downstream-Rate sowie Upstream-Rate für das entsprechende Interface eingetragen werden.
beiBitte beachten Sie, dass bestimmte eigene Pakete automatisch vom LCOS in die Urgent-Queue sortiert werden. Dazu zählen wichtige Verhandlungspakete wie IKEv2, BGP oder Keepalive-Pakete.
Darüber hinaus werden weitergeleitete TCP SYN- und ACK-Pakete bevorzugt behandelt und ebenfalls in die Urgent-Queue einsortiert. Das Verhalten kann konfiguriert werden unter
.Die Konfiguration dieser Queues erfolgt in LANconfig unter
.