Campus Area Network

Moderne Switch-Architekturen
für Ihr Campus-Netzwerk.

Was ist ein Campus Area Network?

Ein Campus Area Network, kurz CAN, ist ein Netzwerk, das sich über ein größeres, aber dennoch begrenztes geografisches Gebiet erstreckt. Typischerweise sind damit Organisations- oder Bildungs-Campus mit mehreren Gebäuden eines Unternehmens, eines industriellen Komplexes, einer Universität oder einer Forschungs­einrichtung gemeint. Das CAN verbindet über Hochgeschwindigkeits-Backbone-Verbindungen mehrere lokale Netzwerke (Local Area Networks, LANs) miteinander und ist kleiner als ein Metropolitan Area Network (MAN). Die Anbindung erfolgt über Ethernet oder häufiger über Glasfaser, um hohe Geschwindig­keiten und Zuverlässigkeit für die Nutzer sicherzustellen. 

Für ein effizientes und sicheres Datenmanagement bei der Campusvernetzung ist der Einsatz einer hierarchischen Switch-Netzwerk­topologie nach dem Three-Tier-Design (dreistufige Switch-Architektur) unerlässlich. Die idealerweise redundant verschalteten Switches übernehmen unterschiedliche Funktionen und Aufgaben innerhalb der Netzwerkarchitektur.

Für wen ist eine Campusvernetzung interessant?

Anwendungsbeispiele für ein Campus Area Network (CAN)

Use Case 1: Unternehmen mit mehreren Standorten

Für Unternehmen mit mehreren Gebäuden auf einem Campus ist eine ausfallsichere Vernetzung entscheidend. Ein skalier­bares CAN-Netzwerk mit Redundanzen ermöglicht durch die Verknüpfung mehrerer LANs einen nahtlosen, sicheren und vor allem schnelleren Zugriff via Internet auf gemein­same Ressourcen. Neue Gebäude oder Abtei­lungen lassen sich leicht ins Netzwerk integrieren.

Use Case 2: Bildungs- und Forschungszentren

Ein Campusnetzwerk ermöglicht den latenz­freien Austausch selbst großer Daten­mengen zwischen verschiedenen Schul­gebäuden, Instituten oder Laboren. Durchsatzstarke LAN-Netze sorgen für stabile Verbindungen und optimieren den Daten­fluss auch bei Spitzen­belastungen. Durch die gemein­same Nutzung von IT-Ressourcen, wie Server und Daten­banken, werden Betriebskosten gesenkt.

Use Case 3: Öffentliche Einrichtungen / Verwaltungen

Städte und Kommunen nutzen Campus Area Networks, um Verwaltungs­gebäude und öffent­liche Dienste ressourcen­schonend miteinander zu verbinden. Eine stabile und skalier­bare Netzwerk­architektur inkl. Echtzeit­kommunikation ist unerlässlich, insbesondere, wenn es um Initiativen für zentrale Smart-City-Technologien, Verkehrs­leit­systeme oder Umwelt­monitoring geht.

Eigenschaften eines Campus Area Networks

Ein Area Network ist eine allgemeine Bezeichnung für Netzwerke, die geografische Gebiete abdecken und Geräte innerhalb dieser Gebiete miteinander verbinden. Der Begriff wird oft in Kombination mit einem spezifischen Präfix verwendet, das den geografischen Umfang des Netzwerks angibt, wie z. B. Local (LAN), Campus (CAN) und Metropolitan Area Networks (MAN). Welche Netzwerkart für Ihren Anwendungs­fall passend ist, erfahren Sie in der folgenden Übersicht:

* resultierend aus geografischen Distanzen oder Splitverhältnis bei Punkt-zu-Multi-Punkt-Verteilung
 

Local Area Network (LAN)

Campus Area Network (CAN)

Metropolitan Area Network (MAN)

Netzbetreiber

Privat

Privat

Privat oder öffentlich

Geografisches Gebiet *

Klein, Gebäude bis einige hundert Meter

Moderat, Campus bis einige Kilometer

Groß, Stadt bis 80 Kilometer

Geschwindigkeiten / Datenraten

Hoch

Moderat

Niedrig

Verzögerungen (Latenzen)

Niedrig

Relativ niedrig

Moderat

Kosten

Relativ niedrig

Moderat, abhängig von der Größe des Campus

Hoch, aufgrund der großen geografischen Abdeckung

Netzwerkmanagement

Einfach, teilweise lokal verwaltet

Zentralisiertes Management gefordert

Komplex, oft durch spezialisierte IT-Abteilungen oder Dienstleister verwaltet

Exkurs: Wie sieht eine dreistufige Switch-Architektur aus?

In Campusnetzwerken werden hierarchische Switch-Netzwerke eingesetzt, um bessere Skalierbarkeit und erhöhte Netzwerkleistung zu ermöglichen. Durch klare Aufgabentrennung und Strukturierung in verschiedene Schichten (Core, Aggregation, Access) wird der Datenverkehr effizienter verteilt und Fehlerursachen schneller identifizierbar. Während in kleinen Netzwerken oftmals zwei Schichten ausreichen („Collapsed Backbone“), haben sich in Campusnetzwerken dreischichtige Strukturen bewährt:

1. Core-Ebene / Kernschicht

Die oberste Schicht ist das Rückgrat des Netzwerks. Dort eingesetzte Core Switches sind für hohe Geschwindigkeiten und Ausfallsicherheit ausgelegt, um den Datenfluss möglichst latenzfrei zu steuern und redundante Verbindungen sicherzustellen. Core Switches stehen oft in an den Campus angebundenen Rechenzentren.

2. Aggregation bzw. Distribution-Ebene / Verteilschicht

Aggregation Switches verbinden die Kern- mit der Zugriffs­schicht und bündeln (aggregieren) den Daten­verkehr. Zur Entlastung von Routern und Firewalls über­nehmen sie auch Routing-Aufgaben, also u.a. die Vordefinition von Netzwerk­routen, und implementieren Sicherheits- und Verwaltungs­­richtlinien. Durch Stacking (redundante Verschaltung) wird die Verfügbarkeit erhöht.

3. Access-Ebene / Zugriffsschicht

Über die Zugriffsschicht werden Endgeräte wie Access Points, PCs, IP-Telefone oder IoT-Sensoren mit dem Netzwerk verbunden. Switches dieser Schicht sind die erste Verbindung zum Netzwerk und erfordern neben hoher Port-Dichte für alle Clients hohe Zuverlässigkeit und Sicherheitsmechanismen.

Vorteile des Three-Tier-Designs im Überblick

Icon: Uhr mit den Zahlen "24 / 7" als Darstellung für Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit
Hohe Ausfallsicherheit

Durch redundant einge­setzte Switches insbe­son­dere auf Core- und Aggregation-Ebene ist eine schnelle Um­schaltung bei Ausfällen gewährleistet.

Icon: Zwei Rechtecke mit Pfeil, der eine Vergrößerung anzeigt
Skalierbarkeit

Egal ob Ihr Campus wächst oder sich die Anfor­derungen ändern, eine drei­stufige Archi­tektur lässt sich einfach anpassen und erwei­tern.

Icon: Kreis mit Geschwindigkeitsanzeige und Pfeilen
Leistungsstärke

Optimierte Daten­flüsse und Lastverteilung sor­gen dafür, dass Ihr Netzwerk auch bei hohem Daten­verkehr ohne Eng­pässe leis­tungs­fähig bleibt.

Icon: Desktop-Fenster mit Zahnrad
Vereinfachtes Management

Ein von den spezifischen Switch-Betriebs­systemen unabhängiges Management bietet Kontrolle und erleichtert Auf­gaben wie Ver­waltung, Über­wachung und Wartung idealer­weise von zentraler Stelle aus.

Icon: Sicherheitsschutzschild mit Sicherheitsschloss
Sicherheitsfunktionen

Durch klare Trennung und Verwaltung der verschiedenen Netz­werk­schichten lassen sich Sicherheits­richtlinien effektiv durch­setzen und einfacher realisieren.

Wie gestalten Sie ein Campus-Netz?

Eine Campus-Architektur basiert auf Core Switches, Aggregation / Distribution Switches und Access Switches. Diese Infrastruktur bildet die Grundlage für die nahtlose Anbindung von Wi-Fi 6- und Wi-Fi 7-Endgeräten. Ergänzend dazu gewährleisten angeschlossene SD-WAN Gateways und Router (DSL oder Glasfaser) und / oder eine dedizierte Firewall eine zuverlässige Highspeed-WAN-Internetverbindung sowie höchste IT-Sicherheit für das Gesamtnetzwerk.

Aufbau eines Campus Area Networks in der Praxis

Durch die Anbindung an ein Rechenzentrum, in dem via VPC verbundene Core Switches zum Einsatz kommen, kann ein professionelles und optimal funktionierendes Campus-Netz aufgesetzt werden. Für die gebäude­über­greifende Haupt­kommunikation mit entsprechender Netzwerk­stabilität und Band­breiten­leistung sind die Core Switches idealer­weise via Lichtwellen­leiter / Glasfaser redundant mit den Aggregation Switches verbunden. Auch die Aggregation Switches können für erhöhte Ausfall­sicherheit via VPC mit­einander verbunden werden oder alternativ auf die Stacking-Technologie zurückgreifen. 

Die Backbone-Verkabelung innerhalb eines Gebäudes zu den ange­schlossenen Access Switches ist für die Organisation und Effizienz der Netzwerk­verbindungen entscheidend.

Ebenso wichtig ist die Kupferverkabelung zwischen Access Switch und Access Point. Diese sollte bei Bestandsinstallationen mindestens der Kategorie Cat 6a entsprechen, um z. B. bei Wi-Fi 7 die 10G-Leistung auf die genormten 100 m Strecke zu gewährleisten. Bei Neuinstallationen ist es empfehlenswert, eine Verkabelung der Güte von Cat 7 in Betracht zu ziehen. Der Vorteile liegt hier in der verbesserten Abschirmung der Kabel.

Redundanzen im Netzwerk für Ausfallsicherheit

Bei der Virtualisierungstechnologie Virtual Port Channel (VPC), oder auch MC-LAG (Multi-chassis Link Aggregation Group) genannt, bilden zwei miteinander verbundene Switches eine virtuelle Einheit. Beide Switches bleiben aber weiterhin eigenständig verwaltbare Geräte, die einzeln neu gestartet oder aktualisiert werden können. So kann per In-Service Software Up­grades (ISSU) eine 100% Uptime des Netzwerkes (auch Zero Downtime genannt) erzielt werden.

Eine kosteneffiziente Alternative zu VPC stellt Stacking auf Aggregation- und Access-Ebene dar, welches eine deutlich höhere Anzahl von Switches gruppiert, die sich physikalisch wie ein Gerät verhalten. Durch schnelle Erkennungs- und Link-Recovery-Technologien werden Stack-Verbindungen im Fehlerfall durch „Hitless Failover“ auf andere Switches übertragen, d. h. ohne Daten­verlust und für nahezu 100% Uptime des Netzwerkes mit minimalster Unter­brechung. Dadurch wird das Risiko eines Totalausfalls erheblich minimiert und die Geschäftskontinuität gesichert. Lediglich ISSU wird im Stack-Verbund nicht unterstützt, sodass für den Zeitraum eines Firmware-Updates der Netzwerkbetrieb kurzzeitig unterbrochen werden muss. Stacking bietet sich also überall dort an, wo Wartungs­zeit­fenster möglich sind.

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Warum sich eine skalierbare Switch-Architektur für Sie lohnt

5 Gründe für Core & Aggregation Switches von LANCOM

LANCOM Aggregation / Distribution Switches und der LANCOM Core Switch spielen eine zentrale Rolle in großen und komplexen Netzwerken, indem sie eine stabile Verbindung zwischen den verschiedenen Netzwerksegmenten herstellen. Doch welche konkreten Funktionen und Vorteile bieten die Modelle?

Einfacher Umstieg
  • Geringe TCO durch Industrie-Standard-Ports ohne proprietäre Schnittstellen und CLI nach Industrie-Standard
  • Geringe Betriebskosten bei hoher Verfügbarkeit durch zentralen Switch-Rollout sowie 24/7-Netzwerk-Management, -Monitoring und -Alerting via LANCOM Management Cloud
100% Uptime des Netzwerks
  • Redundanz und Lastverteilung durch nahtlose Übernahme bei Geräteausfall dank Virtual Port Channel (VPC / MC-LAG)
  • Dadurch Möglichkeit für unter­brechungs­freie In-Service Software Upgrades (ISSU)
  • Alternativ, falls ein Wartungs­zeit­fenster möglich ist: Einsatz von Stacking
  • Höchste Ausfallsicherheit durch redundante, hot-swappable Netz­teile und Lüfter
  • Redundanz bis auf Access Point-Ebene mit Dual-PoE
Flexibles Hardware-Design
  • Hohe Einsatzflexibilität durch wählbares Lüftungs­konzept mit Front-to-Back (F2B) oder Back-to-Front (B2F) Airflow
  • Integrierte Funktions- und Speicher­erweiterungen zur Nutzung von Third-Party-Software wie z. B. Monitoring-Applikationen
  • Einfache Montage in Server­schränken durch integrierte Rack Rails
Hoher Investitionsschutz
  • Limited Lifetime Warranty für bis zu 10 Jahre kostenfreien Aus­tausch-Service
  • Eigene Switch-Betriebssystem-Familie LCOS SX mit regel­mäßigen, kostenfreien Feature- und Security-Updates
  • Schnelle Unterstützung durch zweisprachigen In-House-Support und kostenfrei zugäng­licher Dokumentation sowie auf Wunsch speziali­siertem Trainings­angebot
  • Keine versteckten Lizenz-Kosten und kein zeit­auf­wendiges und teures Nach­rüsten von Modulen
Alles aus einer Hand
  • Umfangreiches Switching-Portfolio mit Access, Aggregation / Distribution und Core Switches
  • Single Sourcing durch komplette Netzwerkstrukturen mit Firewalls, Routern, Switches und Access Points – zentral über eine Management-Oberfläche verwaltet (LANCOM Manage­ment Cloud)
  • Digitale Souveränität durch echte DSGVO-Konformität, keine Backdoors und „Engineered in Germany“

Verantwortungsvolle Vernetzung: NIS2 und Digitale Souveränität

Die digitale Vernetzung bereichert Unternehmen weltweit und entwickelt das Arbeitsleben stetig weiter. Dabei sind allerdings die Netzwerk- und Informationssicherheit sowie die Digitale Souveränität nicht außer Acht zu lassen. Deshalb wird Cybersicherheit nun von der EU-Richtlinie NIS2 genauer definiert und vorgeschrieben. Das darin Enthaltene kommt auch der Digitalen Souveränität zugute. Informieren Sie sich gerne, was das bedeutet und ob die neuen Vorgaben Ihr Unternehmen betreffen.

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