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Der Fachkräftemangel in der IT – eine Situation, die uns alle angeht

LANCOM Systems - 15. Mai 2024 - Mittelstand, Digitale Souveränität

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche stellt eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in Deutschland dar. Besonders betroffen sind dabei die Bereiche IT-Administration und Netzwerktechnik. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom fehlten 2023 rund 137.000 IT-Spezialisten, ein neuer Höchststand und ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren. Dieser Mangel an qualifiziertem Personal gefährdet nicht nur das Wachstum und die Innovationskraft der Unternehmen, sondern auch die digitale Souveränität Deutschlands.

Die Möglichkeiten aber auch die Anforderungen an die IT nehmen zu

Der Fachkräftemangel in der IT-Administration hat mehrere Ursachen. Ein wesentlicher Faktor ist die dynamische Entwicklung der Informationstechnologie selbst. Mit der rasanten Digitalisierung und der zunehmenden Vernetzung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche steigt die Nachfrage nach IT-Fachkräften kontinuierlich. Gleichzeitig kann das Ausbildungssystem in Deutschland mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten. Es fehlen Studien- und Ausbildungsplätze, und die Inhalte der IT-Ausbildung sind oft nicht aktuell genug, um den Anforderungen der Praxis zu entsprechen.

Ein weiterer Grund ist die demografische Entwicklung. Viele erfahrene IT-Administratoren gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, während die Zahl der Berufseinsteiger nicht ausreicht, um die Lücken zu füllen. Zudem entscheiden sich viele IT-Talente für andere Berufsfelder oder wandern ins Ausland ab, wo oft bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter locken.

IT-Fachkräftemangel bremst nach Aussagen der Unternehmen ihre digitale Transformation

Der Mangel an IT-Administratoren hat gravierende Auswirkungen auf die Unternehmen. Laut einer Bitkom-Umfrage geben 63 Prozent der Unternehmen an, dass der Fachkräftemangel ihre digitale Transformation bremst. Projekte verzögern sich, Innovationen werden aufgeschoben und die Wettbewerbsfähigkeit leidet. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die im Wettbewerb um die knappen Fachkräfte oft das Nachsehen haben.

Auch die Sicherheit der IT-Systeme ist durch den Fachkräftemangel gefährdet. Ohne ausreichend qualifiziertes Personal können Sicherheitslücken nicht zeitnah geschlossen und IT-Infrastrukturen nicht optimal geschützt werden. Dies erhöht das Risiko von Cyberangriffen und Datenverlusten erheblich. Insbesondere unter dem Aspekt der Umsetzung der NIS-2 EU-Richtlinie wird sich dieses ab 2025 noch verschärfen.

Welche Möglichkeiten sich bieten: Attraktivität des IT-Berufsbildes und Ausbildung stärken sowie Automatisierungsoptionen nutzen

Um dem Fachkräftemangel in der IT-Administration entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Ausbildung. Es müssen mehr Studien- und Ausbildungsplätze geschaffen und die Inhalte stärker an die Praxis angepasst werden. Auch in den Schulen sollten die MINT-Berufe viel stärker in den Vordergrund gerückt werden – es gilt hier bereits die Attraktivität dieser Berufsbilder zu stärken. Auch die Förderung von Quereinsteigern und die Weiterbildung bestehender Mitarbeiter sind wichtige Ansätze. Hier kooperiert LANCOM mit dem Start-up yakha.de – einem Spezialisten für die Entwicklung von IT-Experten – gezielt neue LANCOM zertifizierte IT-Talente gewinnen wollen. Organisationen sollten verstärkt in die Qualifizierung ihres Personals investieren und flexible Weiterbildungsmodelle anbieten.

Auch die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland kann helfen, den Fachkräftemangel zu lindern. Hier sind jedoch bürokratische Hürden abzubauen und die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen zu erleichtern. Laut Bitkom-Studie sind 45 Prozent der Unternehmen offen für die Beschäftigung von IT-Fachkräften aus dem Ausland, sehen jedoch den bürokratischen Aufwand als großes Hindernis.

Technologische Innovationen können ebenfalls dazu beitragen, den Fachkräftemangel abzufedern. Der Einsatz von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) kann Routineaufgaben in der IT-Administration übernehmen und so das Personal entlasten. Durch den Einsatz von Cloud-Lösungen und Managed Services können Unternehmen zudem auf externe Dienstleister zurückgreifen und so interne Ressourcen schonen. Hier bietet die LANCOM Management Cloud mit dem Feature ARC 2.0 bereits spannende Möglichkeiten die Arbeit des IT-Admins zu unterstützen. Auch Start-ups wie cloudsupplies.de bieten mit ihrer Lösung Milton bereits KI-basierte Automatisierungen für IT-Admin-Routine Arbeiten. Es muss eben nicht alles durch Personen ausgeführt werden – smarte Tools können entlasten.

Fazit

Der Fachkräftemangel in der IT-Administration ist eine komplexe Herausforderung, die nicht durch einzelne Maßnahmen gelöst werden kann. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl die Ausbildung und Weiterbildung, die Arbeitsbedingungen als auch die Zuwanderung von Fachkräften berücksichtigt. Unternehmen müssen sich flexibel und innovativ zeigen, um im Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können. Nur so kann die digitale Transformation erfolgreich vorangetrieben und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert werden. Die Studien und Umfrageergebnisse von Bitkom verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Aufgabe und geben wertvolle Hinweise für mögliche Lösungsansätze.

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