Netzwerksicherheit nach NIS2 – ein Status Quo & Praxistipps
Netzwerksicherheit, Netzpolitik, Digitalisierung
- 27. Oktober 2023 -In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Informationen und Dienstleistungen online verfügbar sind, nimmt die Bedeutung der Netzwerksicherheit immer weiter zu. Insbesondere in Europa hat die Entwicklung von NIS2 (Network and Information Systems Directive 2) in den vergangenen Jahren erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit der Entwicklung von NIS2 befassen und die entscheidende Rolle der Netzwerksicherheit in diesem Zusammenhang betrachten.
Was ist NIS2?
NIS2 ist eine überarbeitete Version der ursprünglichen NIS-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Die NIS-Richtlinie wurde ursprünglich 2016 eingeführt und zielte darauf ab, die Cybersicherheit in Europa zu stärken und den Schutz kritischer Infrastrukturen sowie digitaler Dienste zu gewährleisten. Mit NIS2 sollen diese Ziele weiterverfolgt und die EU besser auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorbereitet werden.
Die Rolle der Netzwerksicherheit
Netzwerksicherheit beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen und Technologien, die dazu dienen, Netzwerke vor unbefugtem Zugriff, Datenverlust und anderen Gefahren zu schützen. In Bezug auf NIS2 spielen verschiedene Aspekte der Netzwerksicherheit eine entscheidende Rolle:
1. Prinzip: Netzwerksicherheit als Teil des organisationsweiten Risikomanagements verstehen
Um sicherzustellen, dass Netzwerksicherheit effektiv ist, muss sie als integraler Bestandteil des organisationsweiten Risikomanagements betrachtet werden. Das bedeutet, dass Sicherheitsstrategien und -maßnahmen eng mit den Geschäftszielen und -strategien der Organisation verknüpft sein sollten. Die Sicherheit sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern als ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung.
2. Prinzip: Die rechtlichen Auswirkungen von Cyber-Risiken verstehen
Die Kenntnis der rechtlichen Auswirkungen von Cyber-Risiken ist von zentraler Bedeutung. Unternehmen müssen die geltenden Gesetze und Vorschriften im Zusammenhang mit Datenschutz und Netzwerksicherheit verstehen und sicherstellen, dass ihre Sicherheitsmaßnahmen im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen stehen. Verstöße können erhebliche rechtliche Konsequenzen haben.
3. Prinzip: Fundamentales Wissen im Bereich Netzwerksicherheit erwerben
Die Implementierung wirksamer Sicherheitsmaßnahmen erfordert ein grundlegendes Verständnis der Netzwerksicherheit. Hierzu gehört das Wissen über potenzielle Bedrohungen, Angriffstechniken und bewährte Sicherheitspraktiken. Eine kontinuierliche Weiterbildung und Schulung der Mitarbeitenden ist unerlässlich.
4. Prinzip: Die Umsetzung eines angemessenen Rahmens und Ressourcen für das Cyber-Risikomanagement gewährleisten
Die Implementierung eines angemessenen Rahmens und die Bereitstellung ausreichender Ressourcen sind entscheidend, um ein effektives Cyber-Risikomanagement zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Festlegung von klaren Verantwortlichkeiten, Prozessen und Technologien.
5. Prinzip: Die Bereitschaft zur Übernahme von Risiken im Zusammenhang mit Geschäftszielen und -strategien definieren
Unternehmen müssen bewusst entscheiden, welche Risiken sie in Bezug auf ihre Geschäftsziele und -strategien eingehen können und welche vermieden oder gemindert werden sollten. Diese Risikobereitschaft sollte klar definiert und in die Sicherheitsstrategie integriert werden.
Die Beachtung dieser fünf Grundprinzipien ist entscheidend, um eine starke Netzwerksicherheitsstrategie zu entwickeln und in Zuge dessen auch auf die NIS2-Richtlinien vorbereitet zu sein.
Digitale Souveränität beibehalten
Eine zuverlässige und sichere Netzwerkinfrastruktur über alle Standorte hinweg stellt das Rückgrat eines Unternehmens dar. Es ist zwar verständlich, dass Unternehmen bestrebt sind, ihre Digitalisierungsprojekte schnell umzusetzen. Doch bei dieser Eile darf die IT-Sicherheit keinesfalls außer Acht gelassen werden, da ein unsicherer Netzwerkbetrieb das gesamte Unternehmen gefährden kann. Die gute Nachricht ist jedoch, dass automatisierte Lösungen dazu beitragen können, diese Risiken auf ein Minimum zu reduzieren. Eine gut durchdachte Automatisierung ermöglicht nicht nur eine schnellere Implementierung, sondern auch die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen. Mit den Backdoor-freien Lösungen und einem Portfolio „Engineered in Germany“ bietet LANCOM einen Baustein für mehr Digitale Souveränität.
Weitere Informationen zur aktuellen Entwicklung von NIS2 sowie ein Statement von Rechtsanwalt Tobias Haar finden Sie hier: www.lancom-systems.de/loesungen/netzwerksicherheit/netzwerksicherheit-nach-nis2-richtlinie
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